An der Saale in Thüringen liegt die Universitätsstadt Jena. Heute leben in der Stadt im Osten Thüringens etwa 110.000 Einwohner. Nach Erfurt ist Jena die zweitgrößte Stadt des Bundeslandes. In Jena liegt die geschichtsträchtige Friedrich-Schiller-Universität, die im 16. Jahrhundert gegründet wurde und heute als größte Hochschule Thüringens gilt. Die Stadt ist nicht nur ein bedeutendes Kultur- und Wissenschaftszentrum in Thüringen, sondern auch ein wichtiger Wirtschaftsfaktor in der Region. Hier haben vier börsennotierte Unternehmen ihren Hauptsitz. Zu den geläufigen Spitznamen Jenas zählen "Stadt der Wissenschaft" und "Lichtstadt".
Jena - Die historischen Hintergründe zur Universitätsstadt
Die Geschichte Jenas reicht bis in das 9. Jahrhundert n. Chr. zurück. Zwischen 830 und 850 wird der Name der Stadt als "Iani" das erste Mal im Zehntregister des Klosters Hersfeld urkundlich erwähnt. Während die erste örtliche Nennung der Burg um 1186 datiert ist, wird die Stadtgründung auf Basis entsprechender Urkunden um das Jahr 1230 vermutet. Zu jener Zeit florierte vor Ort bereits der Weinbau. Verantwortlich für die Region waren damals die Herren von Lobdeburg. Im 14. und 15. Jahrhundert waren bereits die Stadtmauern und das örtliche Karmeliterkloster errichtet. Im 16. Jahrhundert machte sich in der Region Jena die Reformation bemerkbar und von 1546 bis 1547 war die Stadt daher - wie viele andere protestantische Städte und Fürstentümer - in den Schmalkaldischen Krieg involviert. Zu jener Zeit trat auch die neugegründete Universität Jena als Alternative zur historischen Universität Wittenberg hervor. Zur Zeit des Dreißigjährigen Krieges im 17. Jahrhundert verarmte die vorher prosperierende Stadt zusehends, doch die örtliche Universität erarbeitete sich einen überregional beachteten Ruf, der auch mit den Ideen der Frühaufklärung verknüpft war.
Jena - Die moderne Stadtgeschichte
Im 18. und 19. Jahrhundert wurde die Universität zu einem Zentrum des Idealismus und der Romantik. Hier lehrten Friedrich Schiller und so bedeutende Philosophen wie Georg Friedrich Wilhelm Hegel, Johann Gottlieb Fichte und Friedrich Wilhelm Joseph Schelling. Während des Zweiten Weltkriegs wurde die Stadt von heftigen Bombenangriffen erschüttert. Nach dessen Ende gehörte sie als Teil des Bezirks Gera zur Deutschen Demokratischen Republik, bis sie 1990 wieder Teil der Bundesrepublik Deutschland wurde.