Test der Nordwestbahn
Bodycams in der Bahn: Ist jetzt endlich Ruhe im Zug?

Wird Bahnfahren SO entspannter und sicherer?
Wir kennen sie wohl alle: Andere Bahnreisende, die aggressiv sind oder pöbeln. Für Mitfahrende mag das mindestens nervig sein, vor allem für das Zugpersonal kann das aber auch gefährlich werden. Eine Hoffnung: Sogenannte Bodycams. Können sie den Beschäftigten dabei helfen, schwierige Situationen zu entschärfen? Und sorgen sie generell für mehr Sicherheit?
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Nordwestbahn: Bodycams wirken deeskalierend
Die Nordwestbahn hat seit dem Frühjahr den Einsatz der Kameras in Regio-S-Bahnen in und um Bremen getestet. Bisher habe es demnach keinen Fall gegeben, in denen eine Videoaufzeichnung nötig gewesen wäre, heißt es von Seiten des Unternehmens (Stand: 18. Dezember). Den Bodycams wird somit eine deeskalierende Wirkung zugeschrieben.
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Die 18 Kundenbetreuerinnen und Kundenbetreuer, die auf den Einsatz der Kameras geschult sind, müssen Fahrgäste zweimal ansprechen, bevor sie die Videoaufzeichnung einschalten. Für den Ernstfall hofft das Unternehmen unter anderem, dass Straftaten schneller aufgeklärt werden können.
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Übergriffe nach Corona deutlich gestiegen
Der Test soll noch bis zum nächsten Frühjahr fortgesetzt werden. Um die Sicherheit in den Zügen noch weiter zu erhöhen, sollen zukünftig zu bestimmten Zeiten und auf bestimmten Strecken auch Sicherheitsbegleitungen in den Bahnen unterwegs sein.
2022 gab es laut Nordwestbahn etwa 210 verbale und tätliche Übergriffe bei der Regio-S-Bahn Bremen/Niedersachsen. Auch für dieses Jahr wird eine ähnliche Zahl erwartet, bis Ende September gab es bereits etwa 170 Übergriffe. Vor den Corona-Jahren lag dieser Wert bei jährlich nur etwa 50. (dka)