Früher erkennen und behandelnBiontech-Gründer: Krebs soll Krankheit werden, mit der man leben kann

Sie brachten der Welt den ersten Impfstoff gegen das Corona-Virus Sars-CoV-2 - doch die Gründer des Mainzer Biotechnologieunternehmen Biontech, Uğur Şahin und Özlem Türeci, haben eigentlich schon lange eine andere Krankheit im Visier, bei der die mRNA-Technologie individuellere Medikamente liefern soll: Krebs.
Sie erwarten große Fortschritte bei Therapien gegen Krebs und das Altern
Das Biontech-Gründerpaar Uğur Şahin und Özlem Türeci sieht nach seinem Erfolg mit dem Corona-Impfstoff die größeren Aufgaben noch vor sich. „Wenn wir betrachten, wozu wir beitragen möchten, ist noch nicht viel erreicht“, sagt Türeci im Gespräch mit dem „stern“.
Şahin erwartet für die kommenden Jahre einen deutlichen Fortschritt bei Therapien gegen Krebs und auch das Altern. „In der Medizin kann man gut vorhersagen, was in den nächsten zehn Jahren geschehen wird“, sagt er. „Aber man unterschätzt häufig, was in den nächsten 30 Jahren möglich ist.“
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IM VIDEO: Özlem Türeci - Das ist das nächste Biontech-Projekt! (Archiv 2021)
Die eine Pille gegen Krebs wird es nicht geben
Die Entwicklung neuartiger Krebsbehandlungen gehört zu den Kernzielen des Mainzer Unternehmens Biontech. Einerseits gehe es darum, Krebs früher zu erkennen und zu behandeln, sagt Türeci. Andererseits strebten sie an, „fortgeschrittenen Krebs zu einer chronischen Erkrankung zu machen, mit der man leben kann“. Gleichzeitig bremst die Onkologin übertriebene Erwartungen: „Die Vorstellung, man hat eine Pille, und die heilt alle Krebsarten unmittelbar, die wird nicht eintreten.“
Das Gespräch bildet den Auftakt des siebenteiligen „stern“-Podcasts „Eine neue Medizin – die Biontech-Story“. Die Wissenschaftsdokumentation gibt einen exklusiven Einblick in die Arbeit des Medizinerpaars Şahin und Türeci und erzählt, wie das zuvor weitgehend unbekannte Startup Medizingeschichte schrieb. Das ganze Interview finden Sie auf stern PLUS und im „stern“ am Kiosk.