Scuderia vor goldener Ära?
Binotto: Ferrari auf den Spuren von Schumacher

Es läuft bei Ferrari wie geschnitten Brot (oder besser Ciabatta). Die Regeländerungen zur neuen Saison scheinen der Scuderia in die Karten gespielt zu haben. Drei Rennen, zwei Siege, Charles Leclerc führt die Fahrerwertung mit 71 Punkten an. Teamchef Mattia Binotto erinnert vieles an die goldene Ära unter Rekordweltmeister Michael Schumacher.
"Ich sehe den Hunger"
„Ich sehe so viele Ähnlichkeiten", sagte Binotto dem „Corriere della Sera“ vor dem Heimspiel der Scuderia in Imola (Sonntag, 14 Uhr LIVE bei RTL). „Ferrari hatte schon lange nicht mehr gewonnen, aber über einen langen Zeitraum die Grundlagen für den Neustart gelegt. Das Unternehmen hatte viele junge Techniker eingestellt, darunter auch mich", erinnerte sich der 52-Jährige an die frühen Schumacher-Jahre, der 1996 als Weltmeister zu Ferrari gewechselt war und insgesamt fünfmal mit den Roten den Fahrertitel errang.
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„Auch wir haben zuletzt viele junge Leute eingestellt, frischen Wind reingebracht. Ich sehe den Hunger, nicht nur den Wunsch, jeden einzelnen Grand Prix und jeden Titel zu gewinnen", merkte Binotto an.
Leclerc "ein Magier im Nahkampf"
„Ich wusste, dass wir die Fähigkeiten haben, konkurrenzfähig zu sein", erklärte der Ingenieur: „Aber ich wusste auch, dass wir zwei Saisons lang Opfer bringen mussten, bevor wir die Chance durch das neue Reglement nutzen konnten." Es sei dabei nicht leicht gewesen, an der Zukunft zu arbeiten, „wenn man jedes Wochenende eine Ohrfeige bekam."
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Zwischen September 2019 und März 2022 war Ferrari ohne Sieg geblieben. Vor dem vierten Saisonlauf beim Ferrari-Heimspiel in Imola führt Scuderia-Pilot Charles Leclerc nach zwei Siegen und einem zweiten Platz nun die WM klar an. Binotto setzt große Hoffnungen auf den Monegassen: „Er hat breite Schultern. Wenn er die Führung übernimmt, ist es schwer, ihn zu überholen: Er ist ein Magier im Nahkampf."
Binotto warnt vor Red Bull
Red Bull habe allerdings „eine starke Entwicklungsfähigkeit", warnte Binotto vor dem Rennstall von Weltmeister Max Verstappen, der in der noch jungen Saison zweimal aus technischen Gründen ausschied - und einmal gewann.
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Ferrari solle „wieder zu einem Vorbild für die Formel 1 und die Konkurrenten werden. Wir wollen den Mythos nähren, indem wird in jedem Bereich beispielhaft sind", erklärte Binotto: „Wir wollen in der Lage sein, dauerhaft an der Spitze zu sein." (tme/dpa)