Berlin: 30-jähriger Tatverdächtiger in Haft
Nach Geldtransporter-Überfall: Polizei fasst ersten "Müllmann"-Verdächtigen

Es war ein spektakulärer Überfall: Mitten auf dem Kurfürstendamm in Berlin hat eine Bande von Kriminellen Mitte Februar einen Geldtransporter ausgeraubt. Als Müllmänner verkleidet überfielen die Räuber den Wagen und entkamen der Polizei. Jetzt hat ein Spezialeinsatzkommando der Polizei einen Tatverdächtigen wegen schweren Raubes und gefährlicher Körperverletzung festgenommen. Das teilte die Berliner Generalstaatsanwaltschaft am Montagabend mit.
Räuber hatten sich als Müllmänner verkleidet
Auffälliger hätten die vier Räuber den Geldtransporter am 19. Februar nicht überfallen können: Als vermeintliche Müllmänner in leuchtend orangefarbener Kleidung. An der bekannten Berliner Einkaufsstraße Ku'damm hatten sie damals zwei Wachmänner bedroht und verletzt, die Geldkassetten eingepackt und waren mit einem Fluchtauto verschwunden. Teile des Überfalls sind auf Videos von Nachbarn gut zu erkennen.
Gegen 10.00 Uhr war der Alarm bei der Polizei eingegangen. Der Kurfürstendamm ist um die Uhrzeit und auch wegen der Corona-Pandemie nicht so voll wie sonst. Zeugen erzählen der Polizei später, mindestens vier Männer hätten zwei Geldboten bedroht, die gerade vor einer Volksbank an der Ecke Bleibtreustraße Geldkassetten aus ihrem Transporter luden.
Polizei hoffte auf Hilfe von Zeugen
Ein Polizeisprecher sagte kurz nach dem Überfall, die bewaffneten Räuber hätten die Geldboten mit Reizgas besprüht. Mindestens einer der Täter hatte eine Pistole. Beide Geldboten wurden verletzt in ein Krankenhaus gebracht, wo sie ambulant behandelt und wieder entlassen wurden. Schüsse seien nach Zeugenaussagen nicht abgefeuert worden.
Das Landeskriminalamt (LKA) hatte die Ermittlungen übernommen. Die Polizei bat darum, Fotos und Filme von dem Überfall nicht ins Internet, sondern an ein freigeschaltetes Portal des LKA zu schicken.