Für wen das gilt und was ihr machen müsst!Entschieden! Telefonische Krankschreibung jetzt dauerhaft möglich

Diese Änderung macht vieles leichter!
Für eine kleine Erkältung und ein paar Tage zu Hause nicht mehr zum Arzt laufen? Das ist jetzt wieder möglich: Patientinnen und Patienten können sich unter bestimmten Voraussetzungen künftig telefonisch von ihrer Arztpraxis krankschreiben lassen. Was ihr dazu wissen müsst.
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Telefonisch krankmelden - vielleicht schon im Dezember möglich!

Krankschreibungen von zu Hause aus, ganz einfach per Telefon: Was während der Corona-Pandemie möglich war, soll jetzt dauerhaft eingeführt werden. Die Regelung gilt ab sofort, teilte der Gemeinsame Bundesausschuss von Ärzten, Krankenkassen und Kliniken mit Sitz in Berlin nun mit.

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Die wichtigsten Fragen zum Telefon-Attest

Was ist dann möglich?

Die Regelung gilt für Patientinnen und Patienten, die in der jeweiligen Arztpraxis bekannt sind sowie keine schweren Symptome haben. Voraussetzung ist auch, dass keine Videosprechstunde möglich ist. Die Ärztinnen und Ärzte können dann eine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung für maximal fünf Tage ausstellen. Die telefonische Krankschreibung soll die Praxisteams entlasten und das Infektionsrisiko in den Wartezimmern senken.

Kann ich trotzdem mit dem Arzt direkt sprechen?

„Jenseits der telefonischen Krankschreibung gibt es auch die Videosprechstunde, um den Gang in die Arztpraxis zu vermeiden, wenn man krank ist und die Erkrankung eine solche Videosprechstunde zulässt“, erläutert die Sprecherin des Ausschusses. Hier sei eine Krankschreibung bis zu sieben Tage bei Patientinnen und Patienten möglich, die in der Praxis bekannt seien - und bis zu drei Tage bei Patientinnen und Patienten, die in der Praxis nicht bekannt seien. Auch Folgekrankschreibungen können per Video demnach ausgestellt werden, wenn die vorherige Krankschreibung auf einer persönlichen Untersuchung basierte.

Wie vermeidet man Betrug?

Telefonische Krankschreibungen dürfen Arztpraxen aber nur für Personen ausstellen, die dort bekannt sind, so die Verbraucherzentrale NRW. Heißt: Man muss innerhalb der letzten zwei Jahre mindestens einmal in der Arztpraxis gewesen sein. Die Arztpraxis muss überprüfen, ob die anrufende Person auch tatsächlich diejenige ist, für die sie sich ausgibt.

Wie bekommt mein Arbeitgeber meine Krankschreibung?

Bei einer telefonischen Krankschreibung versenden viele Arztpraxen die Krankmeldung meist per Post oder E-Mail an die Patientin oder den Patienten, erklärt die Verbraucherzentrale NRW. Den „gelben Schein“, also die Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung, schickt die Praxis elektronisch an die gesetzliche Krankenkasse. Ihr meldet euch bei eurem Arbeitgeber dann trotzdem so krank, wie es bei euch in der Firma geregelt ist. Euer Arbeitgeber ruft dann elektronisch die Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung bei der gesetzlichen Krankenkasse ab.

Einige Hausärzte forderten die telefonische Krankschreibung und Videosprechstunden dringend. Viele Praxen sind überfüllt, die Wartezeiten lang. Daher konnte die Einführung der telefonischen Krankschreibung auch für den Bundesvorsitzenden des Hausärztinnen- und Hausärzteverbandes, Markus Beier, nicht schnell genug gehen. Die Hausärzte und ihre Praxisteams arbeiten laut Beier bereits jetzt unter Hochdruck, um alle Patienten zu versorgen. Vielerorts werde es aber immer schwieriger, dem Ansturm gerecht zu werden. Das habe nicht nur mit der aktuellen Infektionswelle zu tun, sondern vor allem auch mit fehlenden Hausärztinnen und Hausärzten. Die telefonische Krankschreibung kann Hausärzte also deutlich entlasten. (dpa/jsi/eku)

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