Weil Trainer Bärte nicht mögen

Schiedsrichter Barth wegen Bart "diskriminiert"

GER, BBL, ratiopharm Ulm vs MLP Academics Heidelberg / 12.04.2022, ratiopharm arena, Neu-Ulm, GER, BBL, ratiopharm Ulm vs MLP Academics Heidelberg, im Bild Schiedsrichter Benjamin Barth *** GER, BBL, ratiopharm Ulm vs MLP Academics Heidelberg 12 04 2022, ratiopharm arena, New Ulm, GER, BBL, ratiopharm Ulm vs MLP Academics Heidelberg, in picture referee Benjamin Barth nordphotoxGmbHx/xHafner nph00200
Der Bart bleibt dran, sagt Benjamin Barth.
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Weil Benjamin Barth einen Bart trägt und den auch nicht abrasieren will, bekommt er plötzlich keine Spiele der Basketball-Euroleague mehr zugeteilt. Angeblich, weil Bartträger nicht gerne gesehen sind. Barth fühlt sich diskriminiert, schaltet Juristen ein und macht den Fall öffentlich.

Barth will seinen Bart behalten

Der deutsche Basketball-Schiedsrichter Benjamin Barth hat in der Euroleague ab einem gewissen Zeitpunkt keine Spiele mehr zugeteilt bekommen, weil er seinen Bart nicht abrasiert hat. Dies erzählte der 43-Jährige der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" und dokumentierte den Vorfall mit Chatprotokollen aus dem Herbst 2021. "Stokes erklärte mir, dass Headcoaches und Sportdirektoren Bärte nicht mögen und sich darüber beschweren würden", sagte Barth der FAZ mit Bezug auf Richard Stokes, den Schiedsrichter-Chef der Euroleague.

Der deutsche Referee weigerte sich demnach auch nach mehrmaliger Aufforderung, seinen Bart abzurasieren. "Ich verstehe nicht, was das soll. Was für einen Unterschied macht es, ob ich mich rasiere oder nicht? Das ist eine Form von Diskriminierung. So gern ich Euroleague pfeifen würde, das kann ich nicht akzeptieren", begründete der Münchner seine Entscheidung. In Europas höchster Basketball-Clubliga kam er fortan nicht mehr zum Einsatz.

Mittlerweile hat Barth Juristen eingeschaltet

Barth schaltete fortan Juristen ein und drohte der Liga, an die Öffentlichkeit zu gehen. Der Deutsche sagt, ihm gehe es nun nicht mehr um sich selbst, sondern dass es solche Vorfälle in Zukunft nicht mehr gebe. "Ob sich die Organisation wirklich ändert, muss man sehen. Aber es ist wichtig, dass die Öffentlichkeit von diesem Vorgang weiß", schilderte Barth, der in der Bundesliga mehr als 500 Partien geleitet hat.

Barth war einer der Schiedsrichter beim Bundesliga-Finalturnier im Juni 2020, welches die von der Pandemie unterbrochene Spielzeit 2019/2020 zu einem Abschluss brachte. Der Oberstleutnant der Reserve bildete vor der Corona-Pandemie Schiedsrichter in Tansania aus. Den Lehrgang bezeichnete er später als "Bereicherung" und freute sich über "einen neuen Blickwinkel auf unseren Basketballsport". Bilder vom damaligen Trip zeigen ihn mit einem Dreitagebart. (ntv.de)