Nach tragischem Verlust von Healthy Mandy und FitnessOskarExpertin erklärt: Was ist eine biochemische Schwangerschaft?

Selfie von Healthy Mandy und FitnessOskar, auf dem beide in die Kamera lächeln. Mandy fasst mit ihrer Hand an Oskars Wange.
Mandy Brobeck (alias Healthy Mandy) und Oskar Ogorkiewicz (alias FitnessOskar) gaben erst kürzlich bekannt, wieder ein Baby zu erwarten. Nun haben sie ihr Embryo jedoch verloren.
instagram.com/healthy_mandy
von Vera Dünnwald

Der Traum vom Baby ist vorerst geplatzt. Oskar Ogorkiewicz (32) und Mandy Brobeck (28) müssen einen weiteren tragischen Schicksalsschlag verkraften. Denn: Die beiden Influencer, die als FitnessOskar und Healthy Mandy bekannt sind, haben ihr Embryo verloren. Dabei war die Freude auf das neue Leben so groß – vor allem weil ihr kleiner Sohn Rio im vergangenen Jahr viel zu früh verstorben ist.
In einer Instagram-Story erklärte Mandy jetzt, dass sie eine biochemische Schwangerschaft hatte. Aber was genau hat es damit auf sich? Wir haben bei Gynäkologin Dr. Judith Bildau nachgefragt.

Das hat es mit einer biochemischen Schwangerschaft auf sich

Erst kürzlich teilten Healthy Mandy (28) und FitnessOskar (32) die frohe Botschaft mit ihrer Community: Mandy ist schwanger! Nur kurze Zeit später dann der Schock: Mandy hatte eine biochemische Schwangerschaft, die – so erzählt die Influencerin auf Instagram – in nur zehn Prozent der Fälle eintrete. „Was sollen wir sagen, diese Seltenheit ist mal wieder bei uns eingetroffen. Wir können es selbst nicht glauben“, erzählt die 28-Jährige jetzt voller Trauer.

Doch was genau ist eine biochemische Schwangerschaft überhaupt? Davon spricht man, „wenn im Blut oder Urin das Schwangerschaftshormon ß-HCG nachgewiesen werden kann, aber die Schwangerschaft noch nicht im Ultraschall sichtbar ist. Die befruchtete Eizelle hat sich hier bereits in der Gebärmutter eingenistet, entwickelt sich dann aber nicht weiter und geht mit einer Blutung ab“, erklärt Gynäkologin Dr. Judith Bildau im RTL-Interview.

Sie sagt, dass im Grunde auch der Verlust einer biochemischen Schwangerschaft als Abgang bezeichnet werden könne. „Der Unterschied ist jedoch, dass viele Frauen zu diesem Zeitpunkt oft noch gar nicht wissen, dass sie schwanger sind und häufig denken, dass ihre Periode einfach ein bisschen später eingesetzt hat. Diese Periode ist dann häufig etwas stärker als eine normale Menstruationsblutung.“

Lese-Tipp: Nach einer Fehlgeburt: Expertin gibt Tipps zur Trauerbewältigung

Deswegen sei es schwierig, eine genaue Prozentzahl von Betroffenen zu nennen, da viele biochemischen Schwangerschaften quasi unbemerkt bleiben. „Einige Studien sprechen sogar von bis zu 50 Prozent“, so die Expertin.

In der Regel werde eine biochemische Schwangerschaft somit von Frauen und Paaren festgestellt, die sich einer Kinderwunschbehandlung unterzogen und einen sehr frühen Test gemacht haben.

Kann eine biochemische Schwangerschaft verhindert werden?

Es gebe nichts, womit eine biochemische Schwangerschaft verhindert werden kann. Bildau sagt: „Es sei denn, man möchte grundsätzlich eine Schwangerschaft verhindern. Aber ob sich eine Eizelle nach der Einnistung in der Gebärmutter weiterentwickelt und ein Embryo entsteht, hängt von vielen verschiedenen Faktoren ab. Eigentlich ist es sogar ein wahres Wunder der Natur, wenn nach einigen Monaten ein gesundes Kind auf die Welt kommt!“

Frauen, die einen großen Kinderwunsch hegen oder bereits den positiven Schwangerschaftstest in der Hand halten durften, sollten in jedem Fall auf eine gesunde Lebensweise, ausgewogene Ernährung und ausreichend Schlaf achten und selbstverständlich auf Alkohol und Nikotin verzichten.

Lese-Tipp: Emily (27) wacht mit Bauchschmerzen auf - kurz darauf ist sie plötzlich Mutter

„Wichtig ist außerdem eine ausreichende Aufnahme von Folsäure, die zwar die Wahrscheinlichkeit für einen Abgang nicht verringert, aber wichtig für die weitere embryonale Entwicklung ist“, so Bildau. Und: „Einige Studien weisen daraufhin, dass ein Vitamin-D-Mangel das Risiko von Fehlgeburten erhöhen könnte.“

Auch wenn die Gefühle nach einem Abgang vermutlich Achterbahn fahren und die Trauer überwiegt, gebe es aus medizinischer Sicht allerdings keinen Grund, „mit einer neuen Schwangerschaft warten zu müssen. Wichtig ist nur, dass sich die Frau und das Paar für einen erneuten Versuch bereit fühlen.