Archiv

Fehlgeburt

Bei einer Fehlgeburt, auch Abort genannt, verliert die Mutter das Kind noch bevor es lebensfähig ist. Die Ursachen können sehr unterschiedlich sein.

Fehlgeburt picture alliance / dpa Themendienst

Annähernd jede dritte Frau hat in ihrem Leben eine Fehlgeburt erlebt. Zwischen 15 und 30 Prozent aller Schwangerschaften enden Schätzungen zufolge mit einem Abort. Trotzdem ist der Abgang in Deutschland noch immer ein totgeschwiegenes Tabu-Thema. RTL News setzt sich über das Tabu hinweg und klärt Sie über das Thema auf.

Von einer Fehlgeburt ist die Rede, wenn das ungeborene Kind vor der 24. Schwangerschaftswoche im Mutterleib stirbt. Nach der 24. Schwangerschaftswoche und bei einem Gewicht von mehr als 500 Gramm ist die Rede stattdessen von einer Totgeburt. Die meisten Fehlgeburten treten auf, bevor sich die Eizelle überhaupt eingenistet hat und bleiben für Betroffene unbemerkt. In den ersten drei Monaten sind Fehlgeburten aufgrund von Erbgutdefekten statistisch gesehen weit verbreitet. Rund die Hälfte aller Schwangerschaften endet in den ersten drei Monaten - die Fehlgeburten vor der Eizelleneinnistung mitgerechnet. Aus diesem Grund erzählen Paare meist erst nach drei Monaten von einer bestehenden Schwangerschaft. Fehlgeburten in den ersten zwölf Schwangerschaftswochen werden Frühabort genannt.

Vom Frühabort zu unterscheiden ist der Spätabort ab der zwölften Schwangerschaftswoche. Je weiter die Schwangerschaft fortschreitet, desto geringer ist das Risiko einer Fehlgeburt. Nach der zwölften bis dreizehnten Woche treffen Aborte nur noch eine von 100 Schwangeren. Statistisch wirken sich hohes Alter und vorausgegangene Aborte negativ auf eine bestehende Schwangerschaft aus. Schwangere bis 30 Jahre erleben in nur neun bis 17 Prozent aller Fälle einen Abort. Ab 42 Jahren liegt das Risiko bei 55 Prozent. Als Risikofaktoren gelten neben dem Alter auch Zigaretten- sowie Alkoholkonsum, hoher Kaffeekonsum, Gebärmutteranomalien, Autoimmunkrankheiten wie Lupus, Diabetes, Nieren- oder Schilddrüsenerkrankungen sowie Infektionen wie Röteln oder Chlamydien. Die Ursache insbesondere von Spätaborten können außerdem hormonelle Faktoren sein: so zum Beispiel die Gelbkörperhormonschwäche.

Durch Stressreduktion und eine schwangerschaftstaugliche Umstellung der Lebensweise minimieren Sie Ihr persönliches Risiko auf Fehlgeburten. Auszuschließen ist das Ereignis aber nicht. Nach einer Fehlgeburt stehen Ihnen zur Verarbeitung des traumatischen Ereignisses Hilfsinstitutionen, Psychologen und Trauergruppen zur Seite.

Mehr Informationen zum Thema Fehlgeburt gibt es bei RTL News.