Australien: Behörden halten Tee für Drogen – Mutter und Tochter monatelang unschuldig im Knast
Frauen drohte ein Leben hinter Gittern
Behörden halten Tee für Drogen – Mutter und Tochter monatelang unschuldig im Knast
Mutter-Tochter-Duo aus Australien will Prozesskosten zurück
Weil die Behörden Tee für Drogen gehalten haben, hat ein Mutter-Tochter-Duo aus Australien mehrere Monate unschuldig im Gefängnis gesessen. Jetzt klagen Connie Chong und ihre Tochter Melanie Lim, weil sie die Kosten des Prozesses erstattet bekommen wollen.
Polizei fand mutmaßliche Drogen in Wohnung
Im Januar wurden die beiden festgenommen, als sie am Flughafen von Sydney eine vermeintlich verbotene Substanz bei sich hatten, berichtet das Postal "7News". In ihrer Wohnung in Greenacre fand die Polizei weitere mutmaßliche Drogen. Es folgte eine Anklage wegen gewerbsmäßigen Drogenhandels – eine Straftat, auf die in Australien lebenslange Haft steht. Eine Freilassung gegen Kaution wurde Connie Chong und ihre Tochter Melanie Lim verwehrt.
Substanz war in Wirklichkeit Tee aus China
Doch fast sechs Monate nach ihrer Festnahme stellten sich die Vorwürfe gegen die Frauen als haltlos heraus: Labortests ergaben, dass die Substanz keineswegs illegal war. In Wirklichkeit handelte es sich um aus China importierten Tee, den Mutter und Tochter online verkaufen. Im August wurde die Anklage fallen gelassen.
Ihr Anwalt Benjamin Goh macht den Behörden schwere Vorwürfe: Den Frauen sei "grobe Ungerechtigkeit" widerfahren. "Zwei unschuldige Frauen sind bestraft worden, weil die Polizei schlampig ermittelt hat", sagte er dem Bericht zufolge. Die Klage der Frauen soll nächstes Jahr verhandelt werden. (bst)