Er wollte gerade losfahren
Erst noch gegrüßt, dann geschossen? Fiese Attacke auf Lokführer

Dieser Angriff hätte buchstäblich ins Auge gehen können!
Ein IC hält am Sonntagabend (25. Juni) kurz vor Mitternacht in Verden (Niedersachsen). Als der Lokführer (46) wieder anfahren will, trifft ihn irgendetwas am Hals. Er stoppt sofort den Zug und schaut, was ihn da getroffen hat. Was er dann findet, könnte für zwei Jugendliche großen Ärger bedeuten.
Lokführer muss abgelöst werden

Der Lokführer findet im Führerstand gleich mehrere Stahlkugeln einer Gasdruckwaffe. Auch auf dem Bahnsteig werden Stahlkugeln und eine Druckluftkartusche für diesen Waffentyp gefunden. Bei dem Angriff wird der Mann zwar nicht schlimmer verletzt, aber „eine üble Prellung muss er schon haben“, sagt Holger Jureczko von der Bundespolizeiinspektion Bremen im Gespräch mit RTL. Der 46-Jährige hätte aber im schlimmsten Fall wohl auch sein Augenlicht verlieren können! Wegen des Schocks löst ihn ein Kollege ab. Die 200 Passagiere des IC, der auf dem Weg von Hamburg nach Zürich ist, müssen mehr als eine Stunde auf die Weiterfahrt warten. Insgesamt verspäten sich zwölf Züge.
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Jugendliche sollen noch gegrüßt haben
Die Polizei hat auch schon eine Vermutung, wer hinter der fiesen Attacke stecken könnte: Zwei Jugendliche sollen den Lokführer, als er mit geöffnetem Seitenfenster im Bahnhof gehalten hatte, noch kurz gegrüßt haben. Zum Zeitpunkt des Angriffs waren wohl auch keine anderen Menschen auf dem Bahnsteig. „Vom Einfallswinkel her können es nur diese Jugendlichen gewesen sein“, ist sich Jureczko sicher.
Und offenbar war der IC bzw. der 46-Jährige nicht das einzige Opfer: Erste Ermittlungen ergeben, dass auch der Lokführer eines durchfahrenden Güterzuges entsprechende Einschläge auf seiner Windschutzscheibe bemerkt haben soll.
Angriff in Verden: Polizei bittet um Mithilfe
Die Polizei ermittelt wegen gefährlicher Körperverletzung und bittet mögliche Zeugen, sich unter der Telefonnummer 0421/16299-7777 bei der Bundespolizei in Bremen zu melden. Die bisher noch unbekannten Jugendlichen werden auf 14 bis 15 Jahre geschätzt und sollen dunkle Kleidung getragen haben. Einer der beiden soll zudem eine Sporthose angehabt haben. Eventuell sind die Jugendlichen schon vorher im Umfeld des Bahnhofes aufgefallen, weil sie vielleicht auf Schilder oder Autos geschossen haben. Ob sie die Waffe überhaupt legal besitzen durften, kann laut Einschätzung der Beamten erst abschließend geklärt werden, wenn diese sichergestellt ist. (dka)