Corona führt zu gesellschaftlicher Depression
Mediziner kritisiert: "Angst ist unser Hauptproblem, nicht das Virus!"
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Corona-Panikmache ist ein Problem
Die Politik diskutiert gerade schon wieder über noch mehr Maskenpflicht und darüber, die Personenzahl bei Feiern zu begrenzen. Aber jetzt sagt der renommierte Mediziner und Autor Dr. Martin Marianowicz: Stopp! Hört doch einfach mal auf damit. Seine Kritik: Unser größtes Problem sei gerade gar nicht das Coronavirus, sondern die Angst davor - und die Panikmache. Sollen wir jetzt nicht mehr aufpassen, oder was? Wir haben mit ihm gesprochen. Was er zum derzeitigen politischen Kurs sagt, sehen Sie im Video!
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Corona-Zahlen müssen im Vergleich gesehen werden
Das Coronavirus: Es beherrscht immer noch unser Leben - und schlägt uns immer stärker auf die Psyche. Inzwischen sei nicht mehr das Virus das Hauptproblem, sondern die Angst, sagt Dr. Martin Marianowicz. Und Schuld daran habe die Politik: " Es werden uns jeden Tag Zahlen hingeworfen, Vergleiche von Ende April mit Ende August, was die Zahlen der Infektionen angeht, die man aber gar nicht vergleichen kann." Denn Ende April sei noch wenig getestet worden - und trotzdem sei die Infektionszahl hoch gewesen. "Ich hab gerade gelesen, es wurden letzte Woche 850.000 Menschen in Deutschland getestet, und wenn dann die Infektionszahl so hoch ist wie im April, dann ist das nichts, worüber man sich wirklich großen Sorgen machen sollte."
Der Mensch braucht auch positive Nachrichten
Doch genau die machten sich die Menschen - auch weil sich die Politiker einen Überbietungswettbewerb in Sachen Einschränkungen lieferten. "Was ich nicht verstehe: Warum werden immer nur schlechte Nachrichten gebracht? Ein Mensch braucht auch für die Heilung der Gesellschaft nicht nur schlechte Nachrichten, Ungewissheit und Auswegslosigkeit."
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Psychologin bestätigt: Immer mehr Depressionen in Behandlung
Doktor Marianowicz ist zwar kein Virologe, sondern Orthopäde. Doch er hat die Sicht des Mediziners. Psychologin Cordula Leddin bestätigt uns, dass das Corona-Virus indirekt tatsächlich auch die Seele befallen kann: "In meiner Praxis hab ich immer mehr Menschen, die auf der einen Seite vereinsamen und depressiv werden, aber ich hab eben auch Leute, die in ihrer Existenz bedroht werden, die ihren Job verlieren oder Angst davor haben, und die deswegen vielleicht dazu neigen, Corona nicht so ernst zu nehmen oder auch zu sagen, es muss jetzt auch mal vorbei sein."
Wie lange hält die Zustimmung zu Corona-Maßnahmen noch an?
Das ist auch das Motto vieler der Demonstranten, die gegen die Corona-Maßnahmen der Regierung auf die Straße gehen, wie Anfang des Monats in Berlin. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn verteidigt in Lüdenscheid bei einer Veranstaltung zur NRW-Kommunalwahl die Maßnahmen der Politik: "Vor allem sind wir bis hierhin gut durchgekommen, ihretwegen, weil die ganz große Mehrheit der Bürgerinnen und Bürger in Deutschland, übrigens bis heute in großer Mehrheit sagt: Wir finden es richtig, aufeinander aufzupassen, und wir machen es auch im Alltag."
Doch wie lange bleibt es bei dieser überwiegenden Zustimmung - wenn Corona immer mehr Menschen in die Depression treibt?
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