Ansturm auf Hamburgs sündigste MeileHier sind Frauen verboten! Trotzdem öffnete die Herbertstraße ihre Tore für alle
Großer Andrang und eine außergewöhnliche Gelegenheit für Frauen: Einfach durch Deutschlands wohl sündigste Straße flanieren. Am Wochenende feierte die Herbertstraße auf St.Pauli ihren 100. Geburtstag und ließ am Tag der offenen Tore ausnahmsweise Besucherinnen rein.
Sonst für Frauen und Jugendliche gesperrt
„Als Frau ist es schon interessant, mal hier durchzugehen zu können. Man hat ja sonst nicht die Gelegenheit, zu sehen, wie es hier aussieht“, sagt am Sonntag (2.9.) Sandra aus Bielefeld, die sich mit ihrem Mann umschaut. Maja aus Münster ist mit ihren Freundinnen auf Stammtischtour und hat erst am Vorabend von der Veranstaltung erfahren. „Das ist eine einmalige Gelegenheit“, meint sie. Denn normalerweise ist diese Amüsiermeile in Hamburg-St. Pauli für Frauen und Jugendliche gesperrt.
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„Erschreckend, wie schmuddelig...“
Am Tag der offenen Tore dürfen sich die Besucher sogar mal auf den Drehstühlen in den Fenstern präsentieren, sonst sitzen hier die leicht bekleideten Prostituierten. Oben sind dann auch die Zimmer mit rot bezogenen Betten, Waschbecken und teils Duschen zugänglich. Regina aus Weimar ist eher abgestoßen. Das sei schon ganz anders als es teils im Fernsehen präsentiert werde, sagt sie. „Erschreckend, wie schmuddelig das ist.“
Im 19. Jahrhundert habe sich die Straße von einer kleinen Ansammlung mehrerer Prostitutionsstätten hin zu einem der bekanntesten Straßenstriche des Landes entwickelt, erklärt der Quartiersmanager Lars Schütze. Seit Juli 1922 trägt die berühmte Herbertstraße ihren Namen. (dpa/nid)


































