Stillstand im Nahverkehr

Ärger nach Start des 49-Euro-Tickets: Warum Busse und Bahnen in Bremen nicht fahren

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Zwei Tage Stillstand in Bremen. Busse und Bahnen fahren nicht.
RTL Nord

Seit den frühen Morgenstunden geht im öffentlichen Nahverkehr in Bremen nichts mehr. Die Busse und Bahnen der Bremer Straßenbahn AG bleiben in ihren Depots. Insgesamt 48 Stunden soll der Ausstand der BSAG-Beschäftigten dauern.

Verdi fordert 600 Euro mehr Lohn

Die Gewerkschaft Verdi hat die Beschäftigten aufgerufen, von Dienstagmorgen bis Donnerstagmorgen ihre Arbeit niederzulegen. Dies sei eine weitere notwendige Eskalationsstufe, sagt BSAG-Mitarbeiter und Verdi-Mitglied Karsten Fröbe im RTL-Interview. „Wir streiken, weil wir mit dem Arbeitgeber nicht vorankommen. Wir streiken nicht, um die Bremer Bürger zu schikanieren.“ So solle der Druck auf die Arbeitgeber vor der nächsten Tarifrunde am 9. Mai erhöht werden. Am zweiten Streiktag, Mittwoch, plant die Gewerkschaft eine Kundgebung der Arbeitnehmer auf dem Vorplatz des Bremer Hauptbahnhofs.

Verdi fordert eine Lohnsteigerung von 600 Euro für alle Mitarbeiter und auch die Ausbildungsvergütung soll angehoben werden. Bisherige Tarifangebote der BSAG hatte die Gewerkschaft abgelehnt, da sie nicht vergleichbar mit den Löhnen anderer Nahverkehrsunternehmen seien. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der BSAG hatten sich in den vergangenen Wochen an den Streiks im öffentlichen Dienst beteiligt. Da sie aber einen anderen Tarifvertrag haben, sind sie nicht in der jüngsten Einigung inbegriffen.

Dämpfer für viele Reisende

Der Streikbeginn am Morgen verläuft dennoch recht ruhig. Die Menschen, die unterwegs sind, haben sich vorbereitet und sind auf andere Verkehrsmöglichkeiten umgestiegen. Doch gerade am zweiten und dritten Tag des frisch gestarteten Deutschlandtickets ist der Streik ein Dämpfer für viele Reisende, die normalerweise mit dem öffentlichen Nahverkehr unterwegs sind. Der Nahverkehr anderer Anbieter wie der Deutschen Bahn, der Nordwestbahn und der Busgesellschaften aus dem Bremer Umland ist nach Angaben von Verdi jedoch nicht betroffen. (kho)