22 Jahre nach Fund einer Babyleiche
Im Fall "Sabrina" sollen 600 Frauen zum DNA-Test
Vor 22 Jahren fand ein Spaziergänger auf einem Feldweg bei Büdingen einen toten Säugling – die Ermittler nannten das Mädchen Sabrina. Bis heute fehlt von ihrer Mutter jede Spur. Mit einen DNA-Reihentest wollen Polizei und Staatsanwaltschaft jetzt erneut versuchen, den Fall aufzuklären.
DNA-Reihentest für 600 Frauen

Im Lauf der kommenden Wochen wird die Polizei rund 600 Frauen per Post auffordern, an dem DNA- Reihentest teilzunehmen. Dieser findet am 6. und 7. November im Büdinger Ortsteil Lorbach statt. Die betroffenen Frauen waren zum Zeitpunkt des Leichenfundes zwischen 13 und 30 Jahren alt und haben damals im Raum Büdingen gewohnt.
Laut Polizei hat eine neuere Fallanalyse des Hessischen Landeskriminalamtes ergeben, dass die Mutter aus dem unmittelbaren Nahbereich des Ablageortes stammen muss. Zudem konnte im Jahr 2020 das DNA-Muster des Babys vollständig bestimmt werden. Darüber können die Ermittler auch die Mutter identifizieren.
Sabrina lag im Müllsack

Ein Spaziergänger hatte den toten Säugling in einem Müllsack am 1. April 1999 am Rande eines Feldweges bei Büdingen in Mittelhessen gefunden. Makaberes Detail: Der Sack war dem Mann wohl schon Monate zuvor aufgefallen, bis er sich schließlich entschied, den Inhalt genauer zu untersuchen. Das Kind war eingewickelt:
in einen blauen Müllsack
eine Alditüte
eine Tüte des Modehauses Adler
ein Frottee-Handtuch
Die Obduktion hatte damals ergeben, dass Sabrina wahrscheinlich lebend zur Welt gekommen ist. Um der Persönlichkeit des Kindes und der Würde seines kurzen Lebens Ausdruck zu verleihen, haben die Ermittler den toten Säugling damals Sabrina genannt.
(mva)