Versuchter Doppelmord?

18-Jähriger wollte offenbar seinen besten Freund und dessen Freundin erstechen: Prozessauftakt

Julian Stratenschulte
Der 18-Jährige muss sich vor dem Landgericht Braunschweig verantworten. (Symbolbild) Foto: Julian Stratenschulte/dpa
deutsche presse agentur

Was dem 18-Jährigen vorgeworfen wird, klingt wie die Handlung aus einem Psychothriller. Er soll geplant haben, seinen besten Freund und dessen 13-jährige Freundin zu ermorden. Jetzt muss er sich dafür vor dem Landgericht Braunschweig verantworten.

Offenbar Party im Elternhaus

Um seinen mörderischen Plan zu verwirklichen, soll der junge Mann das Paar und andere Freunde in die Wohnung seiner Eltern in Wolfsburg eingeladen haben. Laut Anklage verabreichte er seinen Gästen teilweise Schlaftabletten und wies ihnen verschiedene Schlafzimmer zu. Danach soll der Österreicher versucht haben, seinen 18 Jahre alten Freund sowie die 13-Jährige mit dem Jagdmesser seines Vaters zu töten. Beide sollen nichts ahnend geschlafen haben.

Angeklagter soll dreimal auf besten Freund eingestochen haben

Der Angeklagte soll zunächst mit dem Messer wuchtig auf den Kopf der schlafenden 13-Jährigen geschlagen und sie mit dem Messer verletzt haben. Als er demnach dachte, dass die Jugendliche tot sei, habe er seinen Freund angegriffen sowie dreimal auf ihn eingestochen. Das Opfer sprang laut Anklage auf, daraufhin soll der Angreifer aus der Wohnung geflüchtet sein. Beide Opfer sollen zunächst in Lebensgefahr geschwebt haben. Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass der Mann, der in Untersuchungshaft sitzt, die Tat im Zustand verminderter Schuldfähigkeit verübte.

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Motiv: Vernachlässigung und Trennungsschmerz?

Nach Angaben der Gerichtssprecherin wurde am ersten Prozesstag zunächst die Anklageschrift verlesen. Ein mögliches Motiv für den versuchten Doppelmord: Der junge Mann soll sich von seinem besten Freund vernachlässigt gefühlt und außerdem unter der Trennung von seiner eigenen Freundin gelitten haben. Auch Zeugen sollen bereits befragt worden sein. Acht Prozesstage sind insgesamt angesetzt. Das Urteil könnte demnach am 26. Mai gesprochen werden. (dpa/cgo)