Tod von Muriel Furrer (†18) im Kopf

Deutsches Radsport-Talent bricht während WM-Rennen in Tränen aus

Die deutsche Radsportlerin Antonia Niedermaier bei der Radsport-WM.
„Ich habe die ganze Zeit Angst auf der Strecke gehabt”, verriet die deutsche Radsportlerin Antonia Niedermaier nach dem Straßenrennen bei der WM in Zürich.
picture alliance / frontalvision | Arne Mill

Die Radsportszene steht nach dem Tod von Muriel Furrer (†18) weiter unter Schock.
Deutschlands Radsporthoffnung Antonia Niedermaier (21) setzt der Tod der jungen Schweizerin besonders zu. Die U23-Weltmeisterin im Zeitfahren geht als Geheimtipp ins WM-Straßenrennen der Frauen in Zürich. Ihre Leistung kann sie jedoch nicht abrufen – immer wieder muss sie an die junge Schweizerin Muriel Furrer denken.

Tränen auf dem Rad und im Ziel

Niedermaier bricht auf dem Rad in Tränen aus, weint auch später im Ziel. „Das war hauptsächlich mental. Das hat mich ziemlich mitgenommen“, sagt die Bergspezialistin später im ZDF. Furrer war am Donnerstag beim Juniorinnen-Rennen gestürzt und einen Tag später in Folge ihrer schweren Verletzungen gestorben.

Lese-Tipp: Kämpfte Muriel Furrer eine Stunde alleine im Wald um ihr Leben?

Durch den tödlichen Sturz wird Niedermaier auch an ihre Vergangenheit erinnert. „Als die Nachricht kam, dass sie verstorben ist, da ist viel zusammengekommen. Das ging mir sehr nah.” Grund: Im vergangenen Jahr war sie beim Giro Donne heftig gestürzt, als sie von der Slowenin Urska Zigart abgeräumt wurde. Sie schlug mit dem Gesicht auf, kam aber ohne Frakturen davon.

„Ich habe die ganze Zeit Angst auf der Strecke gehabt”

„Ich habe die ganze Zeit Angst auf der Strecke gehabt wegen dem, was diese Woche passiert ist. Ich bin vorsichtig gefahren“, verrät Niedemaier nach dem Rennen. Außerdem setzten ihr Kälte und Dauerregen zu. „Es war von Anfang an super hart und super kalt“, berichtet sie. „Ich konnte kaum meine Flasche oder Gels greifen. Am Ende konnte ich nicht mehr schalten, weil meine Hände so kalt waren.“

Lese-Tipp: NFL-Rookie enthüllt gruselige Unfall-Details

Am Ende kommt sie als 18. ins Ziel, in der U23-Wertung holt sie Bronze - nach Gold im U23-Zeitfahren und Silber im Mixed-Teamzeitfahren. Eine ziemlich erfolgreiche WM-Bilanz, die wie die gesamte Weltmeisterschaft in Zürich jedoch überschattet wird von der traurigen Tragödie um Muriel Furrer. (dpa, wwi)