Beachvolleyballer wieder ausgepfiffen und ausgebuhtPublikum zeigt keine Gnade mit verurteiltem Vergewaltiger

Steven van de Velde.
Steven van de Velde durchlebt eine schwere Zeit bei Olympia in Paris.
dpa
von Phillip Oldenburg

Das Publikum kennt keine Gnade!
Dass Steven van de Velde in den Augen vieler eine Persona non grata ist, wird am Freitagabend einmal mehr deutlich. Auch das dritte Spiel wird zum Spießrutenlauf für den Beachvolleyballer.

Olympia 2024: Steven van de Velde eine Persona non grata in Paris

Um das Sportliche geht es so gut wie gar nicht, wenn Steven van de Velde den olympischen Sand betritt. Vielmehr beschäftigt die Fans die Vergangenheit des niederländischen Beachvolleyballers, der ein verurteilter Vergewaltiger ist. Auch im dritten Spiel des Turniers zeigt sich, dass das Publikum keine Gnade walten lässt.

Bei der 0:2-Niederlage (16:21, 19:21) im Spiel gegen die norwegischen Olympiasieger Anders Mol und Christian Sorum sind bei der Begrüßung und jedem Aufschlag des 29-Jährigen Pfiffe und Buh-Rufe zu hören, die mit zunehmender Spieldauer lauter werden. Geklatscht wird nur bei Aufschlagfehlern des Niederländers.

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Äußerlich lässt sich der Niederländer erneut nichts anmerken. Eine Szene spricht jedoch sinnbildlich dafür, wie es in ihm drin aussehen könnte. Beim Matchball der Norweger schlägt ausgerechnet van de Velde seine Angabe ins Aus. Die Niederlage ist damit besiegelt.

Im Video: Schwimmerin muss beatmet werden

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„Ich kann seine Vergangenheit nicht ändern”

Zuvor macht schon sein Teampartner Matthew Immers deutlich, dass die Unmutsbekundungen nicht spurlos an dem Duo vorbeigehen. Schon nach dem ersten Match gesteht er, dass er enttäuscht sei über die große Aufmerksamkeit, die das Thema rund um Olympia bekommen habe. War van de Velde beim ersten Auftritt lediglich bei seiner Vorstellung ausgebuht worden, fällt die Reaktion der Fans im zweiten und dritten Spiel deutlich heftiger aus.

Dabei will Immers die Spiele eigentlich nur genießen, sie sind auch für ihn ein sportliches Highlight. „Was in der Vergangenheit war, ist Vergangenheit. Ich kann seine Vergangenheit nicht ändern. Ich bin hier, um mit ihm zu spielen. Wir wollen hier gute Ergebnisse haben”, sagt er zu Bild. Das klappt bislang nicht ganz so gut. Von drei Spielen gewinnt das Duo nur eins, was dennoch ganz knapp für die Qualifikation für das Achtelfinale reicht.

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Was Steven van de Velde über die Pfiffe und Rufe gegen sich denkt, darüber weiß man nichts. Er schweigt bislang weiter beharrlich. Seine Tat selbst bezeichnet er bereits vor längerer Zeit als „größten Fehler seines Lebens”. Nun müsse er mit den Konsequenzen leben. In Paris sind das Pfiffe und Buh-Rufe, die jeden seiner Auftritte begleiten. (pol)