Irre Siege, geschmacklose Provokationen

Wann MMA-Shooting-Star Max Holzer zum Problem-Fall werden könnte

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Max Holzer fuhr in Frankfurt als Talahon zum Käfig
Oktagon Deutschland

ER polarisiert in MMA-Deutschland!
Max Holzer (23) ist der Shooting-Star der deutschen MMA-Szene. Seine ersten elf Kämpfe hat er allesamt gewonnen. Im Käfig scheint der Hannoveraner unbesiegbar. Doch so eindrucksvoll seine Erfolge – spätestens seit Oktagon 69 schwebt auf Holzer auch ein Schatten.

MMA-Fighter Max Holzer provoziert und polarisiert

Grund: Seine Provokationen rund um den Kampf gegen Deniz Ilbay (30). In der vierten Runde hatte er den Kölner per Submission besiegt, danach küsste er ihn auf den Hinterkopf und machte eine obszöne Geste. Mit beiden Aktionen brachte er das Fass zum Überlaufen. Ilbay stieß Holzer anschließend durch die offene Käfigtüre. In den Zuschauerreihen flogen plötzlich ebenfalls die Fäuste. Seit gestern (9. April) ist klar, dass nur Ilbays Vater Garip eine Strafe bekommt, weil er Holzer während des Kampfs beleidigte und einen Fan schlug. Trotzdem diskutieren Fans darüber, ob auch Holzer eine Strafe bekommen sollte. Denn es sind nicht nur die Gesten, die für Zündstoff sorgen, sondern auch seine Worte.

Zwar entschuldigt sich Holzer auf der anschließenden Pressekonferenz - für alles. Und somit wohl auch für einen Satz, der kurz nach Kampfende und vor der Pressekonferenz fiel: „Deniz meinte, dass ich nach dem Kampf reif bin fürs Trash-TV. Und ich muss sagen, das bin ich auch, denn jetzt gibt es Frauentausch. Ilbay ist meine neue Frau, denn wie ihr gesehen habt: Ich habe ihn geb****.“

Das Problem: Holzer schießt mit seinen Sätzen immer wieder übers Ziel hinaus - ohne Filter. Und muss sie dann wieder einfangen und sich entschuldigen. „Das war scheiße von mir. Deniz, es tut mir leid. Ich respektiere, dass du so hinter deiner Frau und deiner Familie stehst. Es tut mir leid, dass ich diese Scheiß-Aktion gemacht habe. Aber ich bin noch grün hinter den Ohren.” Zugleich stellt sich für den neutralen Beobachter die Frage, wie ernst seine Entschuldigungen gemeint sind.

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Oktagon selbst nimmt Holzer in Schutz, auch weil die Kämpfer im Käfig unter enormem Adrenalin stehen.

Allerdings: Aussetzer dieser Tragweite passieren Holzer auch ohne Adrenalin! Zwei Tage nach dem Kampf macht Holzer in seiner Instagram-Story eine Aussage, die absolut fassungslos macht: „Weil’s irgendwelche Verrückten gibt, die Rematch schreiben. Bei einer Vergewaltigung gab’s noch nie ein Rematch und das wird es auch niemals geben!” Im Hintergrund ein stahlblauer Himmel. 140.000 Follower können diese Sätze hören. Einfach so.

Sowieso gilt: So eine Aussage dürfte auch unter Adrenalin nicht passieren.

Spannend zudem: Wenige Stunden nachdem die Story mit den fassungslosen Worten von seinem Kanal verschwunden ist, schlägt der Hannoveraner wieder versöhnlichere Töne an: „Da zu mir durchkommt, dass Leute anfangen, Ilbays Familie zu beleidigen. Bitte lasst die Scheiße. Ich will damit nichts zu tun haben, bitte lasst seine Familie in Ruhe. Wir haben gekämpft. Der Kampf ist vorbei. Wir haben beide unser Bestes gegeben. Sicher habe ich mich nicht korrekt verhalten. Was er da gemacht hat, ist meiner Meinung nach noch mal eine andere Nummer ... Wer Bock hat, die Familie von irgendwem anzugreifen, kann mir sofort entfolgen.“ Es ist der ständige Wechsel zwischen Licht und Schatten.

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Holzer-Show begeistert Fans

Während wohl andere Sportler bei solchen Äußerungen ihr Karriereende bekannt geben müssen, lieben ihn die Fans umso mehr. Und das liegt auch an seinen Shows. In Frankfurt kam er im letzten Oktober als Talahon auf dem E-Roller zum Käfig. Am vergangenen Samstag saß er auf den Schultern seines Bruders. Beide waren als grüner Dino verkleidet.

Er selbst sagt über sich, dass er „noch grün hinter den Ohren sei“. Doch auch Menschen, die noch „grün“ hinter den Ohren sind, sollten irgendwann merken, wann eine Grenze überschritten ist. Sonst kann es passieren, dass Holzer trotz seiner kämpferischen Fähigkeiten bald erst mal nicht mehr im Käfig steht.