Die nächste Generation steht bereit
Das sind die neuen Stars für Bundestrainer Nagelsmann

Die Erben der Weltmeister von 2014 scharren schon mit den Fußball-Schuhen.
Toni Kroos hat sich bereits verabschiedet, Thomas Müller dürfte es ihm gleichtun und Manuel Neuer könnte folgen: Mit dem Abschied der letzten Weltmeister von 2014 rückt die Generation „Wusiala” mit Jamal Musiala und Florian Wirtz endgültig in die erste Reihe. Doch weitere deutsche Talente stehen bereit und machen Hoffnung auf eine erfolgreiche Zukunft des deutschen Fußballs. Ein Überblick.
Brajan Gruda (20, Rechtsaußen)

Der Mainzer durfte als Aushilfe schon in der EM-Vorbereitung im Weimarer Land ran und hinterließ bleibenden Eindruck. „Ein sehr feiner Fußballer”, lobte Bundestrainer Julian Nagelsmann, „extrem kreativ im letzten Drittel.” Gruda habe „auf sich aufmerksam gemacht” - auch bei Doublesieger Bayer Leverkusen, das gute Chancen auf sein Ja-Wort hat.
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Rocco Reitz (22, zentrales Mittelfeld)
Auch der Gladbacher durfte in Blankenhain schon mal vorspielen bei Nagelsmann. „Ein sehr fleißiger Spieler, viel unterwegs”, meinte der Nationalcoach. Reitz besticht mit Laufbereitschaft und Aggressivität. Dass er inmitten all der Stars „nervös” gewesen sei, fand der Bundestrainer „sympathisch”.
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Aleksandar Pavlović (20, defensives Mittelfeld)

Der Bayern-Profi ist der große EM-Pechvogel, nur seine dauernd entzündeten Mandeln verhinderten seine Turnierteilnahme. Stach in München wie in der DFB-Elf den langjährigen Stammspieler Leon Goretzka aus. „Ich komme stärker zurück!”, versprach Pavlović nach seinem EURO-Aus.
Angelo Stiller (23, defensives Mittelfeld)
Nagelsmann hatte sich schon im März mit dem Stuttgarter befasst und ihm Nachrichten geschickt. Jetzt nannte er Stiller neben Pavlovic und dem 33-jährigen Pascal Groß als einen der Spieler, die Kroos beerben könnten. Er habe „eine sehr gute Bundesliga-Saison gespielt”, lobte der Bundestrainer, müsse seine Leistung aber „bestätigen”.
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Alexander Nübel (27, Torwart)

Auch der Stuttgarter verpasste die EM auf den letzten Drücker, weil Nagelsmann seine Pläne änderte und doch nur drei Torhüter mitnahm. Aufgrund seines Alters kein Talent mehr, dennoch ein Mann der Zukunft nach Neuer - auch in München, wohin er 2025 zurückkehren und dessen schweres Erbe antreten soll.
Maximilian Beier (21, Mittelstürmer)
Der Hoffenheimer betrieb in der Vorrunde gegen die Schweiz mit einem beherzten Auftritt Eigenwerbung. Erfüllte Nagelsmanns Auftrag, „richtig Stress zu machen”, mit Bravour. Einer der schnellsten Spieler der Bundesliga und laut seinem Klubtrainer Pellegrino Matarazzo ausgestattet mit dem „Gen, Tore zu machen”.
Youssoufa Moukoko (19, Mittelstürmer)
Jüngster Spieler der deutschen WM-Geschichte, zwölf Tore in 13 U21-Länderspielen - doch aktuell steht der Dortmunder am Scheideweg seiner Karriere. Beim BVB blieb ihm der Durchbruch bislang verwehrt, ein Wechsel könnte seiner Laufbahn neuen Schwung verleihen - auch beim DFB.
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Malick Thiaw (22, Innenverteidiger)

Der Italien-Legionär debütierte vor einem Jahr noch unter Hansi Flick, der ihn als „sehr reif” lobte. Verstand sich auf Anhieb gut mit Antonio Rüdiger. Von Nagelsmann zu Beginn seiner Amtszeit im Oktober letztmals berufen. Meldete im Trikot der AC Mailand schon Topstürmer wie Harry Kane oder Randal Kolo Muani ab.
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Und da kommt noch mehr
Auch in jüngeren Jahrgängen gibt es einige herausragende Talente. Den Hoffenheimer Mittelfeldmann Umut Tohumcu (2004) zum Beispiel, Mittelstürmer Nelson Weiper aus Mainz (2005) oder die U17-Weltmeister Paris Brunner (Dortmund), Noah Darvich (FC Barcelona) und Assan Ouedraogo (RB Leipzig/alle 2006).
Fußball-Deutschland darf sich auf die nächsten Neuers, Müllers und Kroos’ freuen - auch wenn deren Fußstapfen ziemlich groß sind. (sid, wwi)