Jahrelange Misshandlungen?Olympiasieger klagt gegen eigenen Vater

Blieb mehr als drei Sekunden unter dem alten 3000-Meter-Weltrekord: Jakob Ingebrigtsen.
Jakob Ingebrigtsen klagt gegen seinen eigenen Vater.
Jarek Praszkiewicz/PAP/dpa

Schwere Vorwürfe gegen den Vater!
Der norwegische Leichtathletik-Star Jakob Ingebrigtsen (24) zieht gegen seinen eigenen Vater vor Gericht. Der schockierende Vorwurf: jahrelange häusliche Gewalt. Vater Gjert weist die Vorwürfe jedoch von sich.

Klage der Brüder

Bei den Olympischen Spielen in Paris gewann Jakob Ingebrigtsen in diesem Sommer die Goldmedaille. In seinem familiären Umfeld rumort es hingegen schon länger. Nun ist klar: Olympiasieger Ingebrigtsen zieht gegen seinen eigenen Vater vor Gericht. Bereits vor seinem Olympia-Sieg wurde Vater Gjert (58) wegen häuslicher Gewalt gegen ein Familienmitglied angeklagt. Nun beinhaltet diese Anklage auch die Gewalt gegenüber Jakob!

Lese-Tipp: Gute Nachrichten - Florenz-Profi Bove lebt!

Jakob kann bei der Klage auf die Unterstützung seiner Brüder Henrik (33) und Filip (31) bauen. Bereits vor über einem Jahr hatten diese erste Gewaltvorwürfe geäußert. Die drei Brüder sind allesamt Mittel- und Langstreckenläufer, wurden bis 2022 von Vater Gjert trainiert. Jakob, der jüngste der drei Ingebridgtsen-Brüder, ist der erfolgreichste: Er gewann bereits zweimal Olympia-Gold, wurde dazu zweimal Weltmeister über die 5000 Meter. Die Anklagepunkte zum Nachteil von Jakob seien laut Anwältin Mette Yvonne Larsen (61) „sehr schwerwiegend”. „Sie beziehen sich auf Gewalt über zehn Jahre, seit er ein kleiner Schuljunge war.”

Im Video: Bove zusammengebrochen

Anzeige:
Empfehlungen unserer Partner

Dramatische Erinnerungen an die Jugend

In einem Statement gegenüber der norwegischen Tageszeitung Verdens Gang erklärten die Brüder damals: „Wir sind mit einem Vater aufgewachsen, der sehr aggressiv und kontrollierend war und im Rahmen seiner Erziehung körperliche Gewalt und Drohungen eingesetzt hat. Wir spüren immer noch Unbehagen und Angst, die uns seit unserer Kindheit begleiten.”

Lese-Tipp: Mikaela Shiffrin „aufgespießt”

Auch über das Aus als Trainer äußerten sich die Brüder in dem Statement: „Vor zwei Jahren hatten wir genug. Von diesem Moment an beschlossen wir, mit unserem Vater zu brechen. Dann wurde es auch für uns unmöglich, mit ihm als Trainer weiterzumachen.“

Vater bestreitet die Vorwürfe

Vater Gjert äußerte sich über seinen Anwalt und widerspricht den Vorwürfen: „Ich habe nie Gewalt gegen meine Kinder angewendet. Dass ich als Vater Schwächen hatte und zu sehr Trainer war, ist eine Erkenntnis, zu der ich auch gekommen bin – wenn auch viel zu spät.“

Der Termin für die Gerichtsverhandlung wird erst im kommenden Jahr erwartet. Eins ist jedoch jetzt schon klar: Die Brüder halten zusammen - gegen den eigenen Vater! (nbo)