Malaika Mihambo total ehrlich

Leichtathletik-Star dachte über Karriereende nach

Malaika Mihambo tat sich bei der Hallen-DM in Dortmund schwer.
Malaika Mihambo hat nicht nur einfache Zeiten hinter sich.
Bernd Thissen/dpa

Zwischen Bangen und Hoffen ...
Der Auftakt ins neue Jahr ist Leichtathletik-Star Malaika Mihambo (31) geglückt. In Dortmund sicherte sich Deutschlands Weitsprung-Königin die deutsche Hallen-Meisterschaft. Seit gestern (6. März) läuft die Hallen-EM in Apeldoorn (Niederlande), bei der sie auch an den Start geht. Mit RTL blickt sie vorher noch einmal zurück und verrät, was sie seit ihrer schweren Corona-Erkrankung anders macht.

Malaika Mihambo: „Habe gelernt, körperliches Leid besser anzunehmen”

Malaika Mihambo kann wieder richtig strahlen, gut gelaunt begrüßt sie zum Gespräch, als RTL anruft. Gerade hat sie sich erneut den Titel der Deutschen Hallenmeisterschaft gesichert. Zum achten Mal. Trotzdem ist sie wie immer auch selbstkritisch, erklärt: „Ich bin grundsätzlich sehr zufrieden, auch wenn ich mich an diesem Tag nicht so gut gefühlt habe. Dennoch bin ich effektiv noch 6,96 Meter gesprungen und damit bin ich zufrieden.“

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Wenige Tage vorher kämpfte sie noch gegen einen Infekt. Die Krankheiten sind es, die ihr immer wieder zu schaffen machen. Die Bilder, als sie bei den Olympischen Spielen im Rollstuhl aus dem Stadion geschoben wurde, gingen um die Welt. Die Post-Covid-Folgen haben sie geprägt. „Dabei habe ich meinen Körper schon neu kennengelernt. Allerdings in einem Mangelzustand. Das, was vorher kein Problem war, war plötzlich eins. Das hat mich schon auch ratlos gemacht. Man bangt und hofft, aber kann es überhaupt nicht einschätzen.“

Denn: Post-Covid-Folgen können im schlimmsten Fall Jahre dauern oder nie vergehen. „Bei mir war es teilweise eine Berg- und Talfahrt. Die Folgen kamen immer in Wellen und es war schwer abzuschätzen, ob die Tendenz gerade besser oder schlechter wird. Ich habe in der Zeit gelernt, körperliches Leid noch mal besser anzunehmen, weil ich es an den Tagen angenommen habe, wie es ist. Und wenn ich mehr Erholung gebraucht habe, haben wir eine Trainingseinheit ausgelassen. Im Wettkampf habe ich, wenn ich Atemprobleme hatte, Atemübungen gemacht. Ich habe gelernt, noch besser auf meinen Körper zu hören.“

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Zugleich stellt sie klar, dass sie trotz ihrer gesundheitlichen Probleme nie an ihrem Können gezweifelt hat. „Ich habe immer versucht, nicht zu hadern und es einfach ausgehalten ausgehalten – in dem festen Glauben, dass es bald besser wird.“

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Malaika Mihambo über Gedanken an Karriereende

Interessant: Zwar glaubt sie immer daran, dass es bald besser wird. Doch natürlich hat sie sich dennoch Gedanken gemacht – auch darüber, ob sie ihre Karriere fortsetzen kann. „Natürlich war der Gedanke mal da, und es beschäftigt einen. Nichtsdestotrotz war ich ja immer zuversichtlich, weiter Sport zu machen. In dem Moment nach Olympia wollte ich aber vor allem erst mal nur gesund werden.“

Und sie hat es geschafft! Mit der Zeit kämpft sich die Olympia-Zweite zurück, trotz aller Widerstände. Seit Ende Oktober fühlt sie sich wieder richtig fit. „Der Fokus im Training hat sich jetzt noch mehr auf Qualität verschoben“, erklärt sie.

Wenn sie merkt, dass in einer Trainingseinheit eine Sache besonders gut funktioniert, dann legt sie den Schwerpunkt darauf und versucht nicht unnötig viele Inhalte in die Einheit zu legen. Und nun will sie in Apeldoorn auch die Hallen-EM holen.

Mihambo: „Ich kann sehr ausgeruht nach Apeldoorn fahren, fühle mich gut. Dennoch weiß ich, dass ich auch an dem Tag das Maximum rausholen muss.”