DFB-Frauen nach 1:4-Klatsche „am Boden”
Jetzt schrillen die EM-Alarmglocken!
Bitterer Abend für unsere DFB-Frauen!
Der Gruppensieg ist futsch. Doch viel mehr als die verpasste Chance bereitet der Auftritt des Teams Sorgen. Die historische Niederlage gegen Schweden ist ein echter Stimmungskiller. Kann sich das deutsche Team auf ihrer EM-Mission noch einmal aufraffen?
DFB-Frauen nach 1:4-Klatsche „am Boden”
Schweden erteilt unseren DFB-Frauen eine heftige EM-Lehrstunde. Das 1:4 (1:3) ist ernüchternd. „Wir sind ganz klar in dieses Spiel rein und wollten Erster in der Gruppe werden. Und deswegen liegen wir jetzt auch so ein bisschen am Boden”, sagt Bundestrainer Christian Wück.
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Nationaltorhüterin Ann-Katrin Berger versucht, den Rückschlag als Warnschuss zu deuten. „Ich muss ehrlich sagen: Ich bin froh, dass es jetzt passiert ist und nicht im Viertelfinale”, meint die 34-Jährige. Auch Laura Freigang flüchtet sich in Trotz: „Es ist natürlich ernüchternd. Also so einen Tag würde man am liebsten nicht haben im Verlauf einer Europameisterschaft. Aber ich habe ihn lieber heute als an jedem anderen Tag, denn jetzt gibt es K.o.-Spiele.”
Rote Karte gegen Carlotta Wamser ein Knackpunkt
Damit haben beide natürlich nicht unrecht, doch bereitet der Auftritt der DFB-Frauen große Sorgen. Schonungslos decken die Schwedinnen die Schwächen der teilweise vogelwilden Wück-Elf auf, bei der vor allem die Defensive beängstigend wackelt.
Dabei geht es so gut los! Jule Brand bringt Deutschland früh in Führung (7.). Doch danach läuft vor den Augen der verletzten Kapitänin Giulia Gwinn so gut wie nichts mehr zusammen bei den DFB-Frauen, die Schwedinnen übernehmen das Kommando und drehen das Spiel. Zu allem Übel sieht Gwinn-Ersatz Carlotta Wamser wegen eines Handspiels auf der Linie die Rote Karte.

Rund eine Stunde muss die DFB-Elf im Anschluss in Unterzahl spielen. Immerhin: Die deutsche Mannschaft lässt sich nicht hängen und versucht dagegenzuhalten. Das kostet vor allem eines: Kraft. Am Ende steht die höchste Niederlage der deutschen EM-Geschichte. Wück gesteht: „Spätestens nach der Roten Karte war das Spiel verloren. Selbst mit elf Spielerinnen wäre es schwer gewesen, zurückzukommen.”
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„Wir werden uns schütteln”
Im Viertelfinale trifft das DFB-Team als Zweiter der Gruppe C nun am kommenden Samstag (19. Juli) auf den Sieger der Staffel D mit Frankreich, England und den Niederlanden. „Wir werden uns schütteln und werden dann freudig und mit vollem Mut in dieses Viertelfinale gehen. Egal gegen wen”, kündigt Wück nach dem verpatzten Vorrundenabschluss an. Berger erklärt zudem trotzig: „Ich nehme jeden Gegner. Egal, wer auf uns zukommt, die müssen sich vor uns fürchten.”
Dafür muss sich das deutsche Team allerdings deutlich steigern. Ansonsten könnte der EM-Traum schneller ausgeträumt sein, als allen lieb ist. (pol/mit dpa)