Darum sitzt er auf der Anklagebank

Einst Weltmeister, jetzt Krimineller: Der tiefe Fall des Pawel S. (35)

Pawel S. jubelt über die Goldmedaille bei der U23-WM im Cyclocross.
Pawel S. jubelt über die Goldmedaille bei der U23-WM im Cyclocross.
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Der tiefe Fall des Pawel S.

Als er 2010 den WM-Titel der unter 23-Jährigen im Cyclocross gewann, schien die Karriere von Pawel S. vorgezeichnet. Er wollte bei den Profis der Beste beim Radrennfahren abseits befestigter Wege werden. Doch dann wurde er des Dopings überführt. Und der rasante Fall begann - der vorerst auf der Gerichtsbank endet.

Vom Weltmeister zum Planenschlitzer

Vor dem Landgericht Dresden muss sich ein ehemaliger Weltmeister verantworten, wie Tag24 berichtet. 2010 gewann er die Goldmedaille, war auf dem bisherigen Höhepunkt angekommen. Doch dann folgte der Dopingschock! Pawel S. und seinem Bruder Kacper wurde die Einnahme von EPO nachgewiesen. Der Radsportweltverband sperrte ihn und seinen Bruder für acht bzw. vier Jahre, womit die sportliche Karriere der beiden abrupt beendet war - und die kriminelle begonnen haben dürfte.

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Laut Ermittlern agierten die beiden seit 2013 im sogenannten Planenschlitzer-Geschäft. Dabei werden die Planen von LKW, bevorzugt auf Raststätten, aufgeschlitzt und die transportierte Ware durchsucht. Brauchbare Ware wird auf den eigenen Transporter umgeladen und - im Fall von Pawel und Kacper S. - nach Polen abtransportiert. So entstand ein Schaden von 160.000 Euro.

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Pawel S. hat alle Taten zugegeben. „Wenn Sie meine DNA nicht an den Planen fanden, liegt das daran, dass ich unseren Lkw fuhr”, so der 35-Jährige. Ein Urteil steht für ihn, wie auch seinen Bruder, der in Polen vor Gericht muss, noch aus. (nie)