Kommentar zur Situation beim DFBDer DFB muss jetzt in die Offensive gehen!

Bitte aus Fehlern der Vergangenheit lernen!
Der DFB will für die Vergabe der Weltmeisterschaft 2034 nach Saudi-Arabien stimmen. Ein Kommentar.
Strategisch nachvollziehbar?
Es fällt dem größten Sportfachverband der Welt bislang schwer, seinen sieben Millionen Mitgliedern und allen Fußballfans in der Republik zu erklären, was feststeht: Man sieht sich gezwungen für die WM in Saudi-Arabien zu stimmen.
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Und bei aller Kritik an den Menschenrechtsverletzungen in Saudi-Arabien: Es mag auch strategisch nachvollziehbare Gründe dafür geben. Man zeigt bei der kombinierten Abstimmung Einigkeit mit den Partnern der UEFA, man isoliert sich nicht noch weiter im Weltverband, in der Hoffnung doch mal wieder ein FIFA-Großevent zu bekommen und man handelt im Einklang mit der Außenpolitik der Bundesregierung, die zum Beispiel Waffenlieferungen nach Riad durchwinkt.
Das Problem an der Sache ist: Der DFB sagt all das nicht! Die Kommunikationsstrategie des Verbandes ist bislang defensiv.
Im Video: DFB-Hammer: Stimme für Saudi-Arabien!
DFB-Präsident Neuendorf in der Verantwortung
Dabei ist es an Bernd Neuendorf, der Gesellschaft, den Sponsoren und nicht zuletzt den Fans schuldig zu sagen, was Sache ist. Mit Mut und Klarheit sollte der 63-Jährige erklären, warum er im FIFA-Rat nicht gegen die seltsame Doppelvergabe der Turniere gestimmt hat. Wie genau er die WM-Bewerbung „auf das Thema Menschenrechte” hin geprüft hat. Und was er jetzt zu tun gepflegt, um ein erneutes Fiasko wie bei der WM in Katar zu verhindern. Wir erinnern uns: Die Debatte wurde am Ende auch auf dem Rücken der Spieler ausgetragen. Das beschäftigt auch Bundestrainer Julian Nagelsmann: Er hat RTL erklärt, dass er und die Mannschaft sich sportlich so präparieren möchten, damit sie ein gutes Turnier spielen können.
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Dafür muss der DFB jetzt in die Offensive gehen und den Fans erklären, warum er sich für Saudi-Arabien entscheidet. Die Fans stehen einem solchen Turnier sehr kritisch gegenüber. Vor allem aber möchten sie bei solch einer weitreichenden Entscheidung mit ihren Gedanken ernst genommen werden.
Der DFB sollte dies ernst nehmen und in die Offensive gehen. Bis zur Abstimmung sind es nur noch rund drei Wochen.