Einsatz für eine saubere SacheUnterwegs mit einem Tatortreiniger – Marcell Engel macht hinter den Verstorbenen sauber

Toter wurde vier Wochen nicht entdeckt

Der Tote lag etwa vier Wochen in seiner Wohnung. Er war alleinstehend. Seine Tochter hatte kaum Kontakt zu dem 65-Jährigen. Die Todesursache ist noch unklar - vermutlich ein Herzinfarkt. Das lange Liegen hat seine Spuren hinterlassen. Deswegen reinigt Marcell Engel den Boden erstmal grob vor. Alles aus dem Raum muss weggeschmissen oder verbrannt werden: Bett, Schrank, Kleidung. Denn der Geruch verschwindet nie wieder. Manches ist mit Leichenflüssigkeit kontaminiert.

Ekel spielt kaum noch eine Rolle

Seiner Familie und seinen Freunden hat Marcell Engel viele Jahre nicht erzählt, dass er auch Tatorte und Leichenfundorte reinigt. Mittlerweile spielt Ekel für ihn fast keine Rolle mehr. Oft bekommt der Tatortreiniger bei seiner Arbeit einen kompletten Blick auf das Leben eines Toten – ohne ihn je kennengelernt zu haben.

Leichenflüssigkeit auf Bett, Schrank und Boden

Beim aktuellen Fall in Dortmund müssen nicht nur Schrank und Bett raus, sondern auch der Boden. Denn Leichenflüssigkeit ist durchgesickert. Als die Fußleisten weg sind, kommen auch die ein oder anderen Tiere zum Vorschein. Es sind Insekten, die durch die Verwesung angelockt wurden. Die Kosten für die Reinigung hängen übrigens vom Aufwand ab. In diesem Fall sind es rund 1.200 Euro. Das Gute: Bis auf eine Stelle ist der Bodenbelag darunter nicht befallen. Der Fleck kann so gereinigt werden. Für alles wird spezielles, hauseigenes Reinigungsmittel verwendet. Es reinigt, desinfiziert und neutralisiert.

Thermonebel gegen alle Gerüche

Zum Schluss kommt dann noch der Thermonebel zum Einsatz. Der sorgt dafür, dass der Geruch auch in den anderen Räumen keine Chance hat. Nach circa vier Stunden ist der Einsatz für Tatortreiniger Marcell Engel und sein Team beendet. Und damit rückt der Tatortreiniger wieder ab. Bis zum nächsten Tod.