Bundesregierung will sogenannte Aktivrente einführenRentner sollen mehr arbeiten

Ohne Fleiß kein Preis. Das ist Dieter Hermann´s Motto. Er arbeitet seit 48 Jahren in einem Restaurant und Biergarten in Duisburg. Und das hält ihn junge sagt er: „Wenn ich das nicht machen würde, wäre ich schon längst tot. Das ist meine Lebensaufgabe. Und das mache ich so lange, wie ich noch kann. Solange, wie ich noch laufen kann, mein Körper, mein Geist das mitmacht, bin ich dabei.“ Vor 20 Jahren hätte der Duisburger in den Ruhestand gekonnt, aber mit seiner Rente wäre es knapp geworden. Auch deshalb kellnert der 87-Jährige hier zwei Mal die Woche - auf Minijob-Basis. Bei den Stammgästen ist er bekannt wie ein bunter Hund. Und auch der Chef ist froh, den 87-Jährigen zu haben: „So wie der Herr Herrmann, das sind auch richtige Arbeiter. Die wollen arbeiten, die möchten arbeiten, die machen auch mal eine Doppelschicht. Das passt einfach. Gibt es leider heute nicht mehr“, meint Daniel Riedel.

Senioren sollen mehr Arbeiten

Mehr fleißige Senioren wünscht sich auch die CDU. Denn: Es fehlen Fachkräfte und das Rentensystem ist überlastet. Deshalb will die Bundesregierung nächstes Jahr die sogenannte Aktivrente einführen. Heißt: Wer im Ruhestand weiterarbeitet, verdient bis zu 2.000 Euro pro Monat steuerfrei. „Es geht nicht darum, dass die Menschen verpflichtet werden. Es geht nicht um Erhöhung des Renteneintrittsalters, sondern es geht darum, dass die Menschen freiwillige Anreize bekommen, um zu arbeiten“, erklärt der arbeitspolitische Sprecher der CDU in NRW. Das soll auch die Wirtschaft ankurbeln. Die droht das dritte Jahr in Folge zu schrumpfen. Kritiker fürchten aber: Die Idee ändert nichts am Fachkräftemangel. Denn: Gerade Pfleger oder Handwerker fehlen. Die gehen oftmals in den Ruhestand mit beispielsweise einem kaputten Rücken. Können also ohnehin nicht in ihren alten Job zurück.