Aus kleinen Modellen wurden tonnenschwere OriginalePanzer und Militärfahrzeuge – Professor sammelt Stahlgiganten mit Geschichte

von Annalena Kirsten

Andere haben ein Faible für Oldtimer oder Briefmarken, ein Wirtschaftsprofessor aus dem Kreis Düren sammelt Panzer, Raketen und alte Militärfahrzeuge. Sein Gelände wirkt auf den ersten Blick wie ein Freiluftmuseum – für ihn ist es eher ein riesiger Setzkasten aus Stahl und Geschichte.

Faszination seit Kindertagen

„Ich habe mich schon als Kind für Militär interessiert“, erzählt Thomas Roeb. Der Ursprung seiner Leidenschaft liege in der Kindheit auf dem Bauernhof seiner Großeltern. „Dort gab es einen alten Helm, der mich fasziniert hat und ich mit nach Hause genommen habe.“ Aus kleinen Modellpanzern wurden mit den Jahren echte, tonnenschwere Originale.

Geschichte zum Anfassen

Seit mehr als 15 Jahren sammelt der 61-Jährige gepanzerte Fahrzeuge, Flugabwehrkanonen und andere militärische Relikte. Natürlich sind alle Stücke demilitarisiert, also völlig kampfunfähig. Wie viel Geld in seiner Sammlung steckt, verrät Roeb nicht genau – mehrere Hunderttausend Euro dürften es aber inzwischen sein. Roeb betont, dass das Ganze kein Investmentprojekt ist, denn der Ökonom hat auch Geschichte studiert – und dieser Blick auf die Vergangenheit prägt seine Sammelleidenschaft. „Ein historischer Gegenstand wird zum historischen Gegenstand, wenn es kaum noch etwas davon gibt“, sagt er. „Es gibt Dinge, die uns heute nicht wertvoll erscheinen, weil es sie jetzt eben noch gibt. Die es aber verdienen bewahrt zu werden für den Zeitpunkt, an dem es eben keine größeren Stückzahlen mehr gibt.“

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Panzer suchen neue Besitzer

Neben Waffen aus dem Zweiten Weltkrieg finden sich in seiner Sammlung auch Fahrzeuge aus den 1960er und 70er Jahren, darunter seltene Bundeswehr-Modelle. Eine seiner Besonderheiten: ein militärischer Lastwagen mit klappbarer Seitenwand. Nur drei Exemplare dieser Variante soll es noch geben – und er besitzt eines davon. An diesem Beispiel sehe man, wie historischer Wert und materieller Wert auseinanderfallen können, so Roeb. Großes Interesse bei Sammlern bestehe nämlich nicht und so liege der Wert aktuell bei maximal 3.000 Euro, erklärt der Professor. Für die Zukunft hat der Sammler konkrete Pläne. Roeb will sich stärker auf Artilleriegeschosse konzentrieren – mehr als 100 besitzt er schon. Dafür sollen einige seiner Panzer neue Besitzer finden, am liebsten Sammler, die die Geschichte hinter dem Stahl zu schätzen wissen.