Judenstern aus Buchenwald unterm Hammer?NS-Relikte sollten versteigert werden – Diskussion über geplante Auktion in Neuss
Ein geplanter Verkauf von NS-Relikten sorgt für Empörung. In Neuss sollten persönliche Dokumente von KZ-Opfern unter den Hammer kommen – daraufhin wuchs der Druck auf das Auktionshaus.
Briefe, Karteikarten und ein Judenstern
Ein Auktionshaus in Neuss hatte geplant, zahlreiche Dokumente und Relikte aus der NS-Zeit, darunter Briefe von KZ-Häftlingen, Gestapo-Karteikarten und einen Judenstern, zu versteigern. Die Auktion mit dem Titel „Das System des Terrors Vol. II 1933–1945“ war für Montag (17.11.) angesetzt.
Forderung nach Ausstellorten
Nach öffentlicher Bekanntmachung hagelte es massive Kritik. Besonders betonten das Internationale Auschwitz-Komitee und verschiedene Überlebendenverbände, dass solche Gegenstände nicht Gegenstand kommerziellen Interesses sein dürften. Sie forderten, die Dokumente in Museen oder Gedenkstätten auszustellen und nicht zu Handelsware zu machen, da dies das Leid der Opfer missachte und Angehörige tief verletze.
Auktionshaus sagt Versteigerung ab
Auch polnische Vertreter und die nordrhein-westfälische Landesregierung meldeten sich kritisch zu Wort. Das Auktionshaus äußerte sich zunächst nicht öffentlich. Nach dem zunehmenden Druck sagte es die geplante Auktion schließlich ab. Vertreter eines Holocaust-Museums im israelischen Haifa waren am Montag (17.11.) eigens spontan nach Neuss gekommen, um die Relikte zu retten. Sie haben vor Ort jedoch niemanden angetroffen. Wo die Sachen herkommen, ist öffentlich nicht bekannt.

































