Teenager in Menden erstochenMord auf Spielplatz – zehn Jugendliche vor dem Landgericht Arnsberg

von Martin Breunig

Die Tat im Mai schockierte das ganze Land: Ein Teenager soll einen 14-Jährigen auf einem Spielplatz in Menden erstochen haben. Am Mittwoch (05.11.) ist vor dem Landgericht in Arnsberg der Prozess gegen insgesamt zehn Angeklagte gestartet. Sie alle sind noch minderjährig. Unter Ausschluss der Öffentlichkeit muss sich der 17-jährige Haupttäter wegen Mordes und versuchten Mordes verantworten.

Mutter trauert um ihren Tolga

Ihr Sohn fehlt jeden einzelnen Tag: In seinem Zimmer hat sie seit seinem Tod nichts verändert, um ihn weiter bei sich zu haben. Der 14-jährige Tolga kämpfte bis zuletzt im Krankenhaus um sein Leben. Doch die Stichverletzungen waren zu schwer, er starb. Das ist jetzt sechs Monate her.

Zehn Jugendliche stehen vor Gericht

Es war die Nacht zum 10. Mai, die das Leben der Familie für immer ändert. Die Nacht, in der Tolga starb. Ein zweiter Junge wurde schwer verletzt, vermutlich bei dem Versuch, seinem Freund zu helfen. Eine Gruppe Jugendlicher soll die beiden auf einem Spielplatz angegriffen haben. Dann zog offenbar einer ein Messer und stach zu. Der Hauptverdächtige, Alexis R. soll sogar ein Bekannter von Tolga gewesen sein. Insgesamt zehn Angeklagte stehen vor dem Landgericht in Arnsberg. Der Prozess findet unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Da sie zur Tatzeit alle noch minderjährig waren. Über ihre Nationalität gibt es keine Angaben. Es gelten erhöhte Sicherheitsvorkehrungen – wohl aus Angst vor Racheakten.

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Anklage wegen Mord und versuchten Mord

Dem Hauptverdächtigen wird Mord und versuchter Mord vorgeworfen. Er soll aus niedrigen Beweggründen sowie heimtückisch gehandelt haben. Den weiteren Angeklagten wird die Beteiligung an einer Schlägerei und eine gefährliche Körperverletzung bzw. Beihilfe dazu vorgeworfen.

Streit um einen E-Scooter und 20 Euro

Es soll zum Streit zwischen Tolga und den Angeklagten gekommen sein. Es ging wohl um einen E-Roller und 20 Euro. Offensichtlich Lappalien, die dazu führten, dass ein 14-Jähriger starb. Seine Schwester war am ersten Tag vor Gericht nicht dabei. Sie wird erst später verhört und dann den Angeklagten in die Augen sehen. Der Hauptangeklagte Alexis R. muss im Falle einer Verurteilung mit zehn Jahren Jungendstrafe rechnen. Tolgas Familie wird ihren Sohn und Bruder ein Leben lang vermissen.