Anklage gegen drei TeenagerMann erstochen, um 20 Euro zu bekommen? Prozessauftakt am Landgericht Essen
Der Prozessauftakt am Freitag (10.10.) am Landgericht Essen fand unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Denn die Angeklagten sind Teenager. Im April sollen sie einen 44-jährigen Mann in Gelsenkirchen ausgeraubt und erstochen haben.
Drei Angeklagte und eine magere Ausbeute
Die Jugendschutzkammer des Landgerichts verhandelt einen Mordprozess: Zwei der Angeklagten müssen sich wegen Mord verantworten. Die dritte steht wegen Beihilfe zum Mord vor Gericht. Ihrem Opfer sollen die drei Angeklagten aufgelauert haben. Ein 17-jähriger Deutsch-Kosovare, eine 17-jährige Syrerin und ein 16-jähriger Deutscher mit Migrationshintergrund. Sie glaubten wohl, dass der Mann an einem Automaten 500 Euro Bargeld abgehoben hat. Laut Anklage stach der Deutsch-Kosovare zusammen mit seinem Komplizen auf das Opfer. Das starb kurz darauf im Krankenhaus. Später stellt sich raus: Der Mann hatte nur 20 Euro abgehoben. Für den Verteidiger des 16-Jährigen muss erst noch geklärt werden, welche Rolle sein Mandant bei dem Überfall gespielt hat.
Hohes Strafmaß möglich
Solche Angriffe sollen bei den Angeklagten aber eine Art „Geschäftsmodell“ gewesen sein. Schon vorher seien die beiden jungen Männer laut Staatsanwaltschaft an verschiedenen Raubüberfällen beteiligt gewesen. Sollte das Gericht die drei Jugendlichen schuldig sprechen, müssten sie mit Haftstrafen von bis zu 10 Jahren rechnen. Das Urteil soll im Dezember fallen.