Feuerwehr Düsseldorf trainiert an spektakulärer Kulisse

Höhenretter üben Rettungseinsatz auf der Düsseldorfer Rheinkirmes

von Nele Tröger und Niklas Bönsch

Spektakuläre Fahrgeschäfte, bunte Lichter und jede Menge Besucher: Die Düsseldorfer Rheinkirmes ist ein Highlight im Sommer. Doch bevor das Volksfest startet, nutzt die Feuerwehr die besondere Kulisse für ein anspruchsvolles Training. Die Höhenretter proben an einer mobilen Aussichtsplattform den Ernstfall – und stellen dabei ihr Können unter Beweis.

Training auf der Rheinkirmes: Höhenretter proben für den Ernstfall

Die Düsseldorfer Rheinkirmes steht kurz vor dem Start – und mit ihr auch die Vorbereitungen der Feuerwehr. Am Donnerstag (10.07.) üben die Höhenretter der Feuerwehr Düsseldorf für den Notfall an einem der spektakulärsten Fahrgeschäfte der Kirmes: dem „Look 360° Panorama“. Die mobile Aussichtsplattform reicht bis zu 70 Meter in die Höhe – und genau dort oben könnte im Ernstfall ein Einsatz nötig sein. „Das Szenario ist, dass die Gondeln steckengeblieben sind“, erklärt Feuerwehrmann Kai Bröschet. „Trotz aller Sicherheitseinrichtungen lassen sie sich nicht mehr verfahren und die Leute müssen eben aus den Gondeln gerettet werden.“ Damit das im Ernstfall reibungslos funktioniert, wird trainiert.

Im Fokus: Geschwindigkeit, Sicherheit und klare Prioritäten

Sobald die Einsatzkräfte eintreffen, zählt jede Sekunde. „Wichtig ist, dass die Helfer schnell nach oben vordringen können“, so Bröschet weiter. Zunächst müsse geprüft werden, wie es den eingeschlossenen Personen geht – insbesondere, ob jemand medizinische Hilfe braucht. Erst dann wird entschieden, wer zuerst in Sicherheit gebracht wird. Die Reihenfolge der Rettung richtet sich nach dem Gesundheitszustand der Betroffenen. Real ist dieses Szenario in Düsseldorf bisher nicht eingetreten – auch nicht beim „Look 360° Panorama“. Doch die Feuerwehr weiß aus Erfahrung, dass auch das Unwahrscheinliche eintreffen kann.

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Kein Hirngespinst: Fahrgeschäft-Pannen gab es schon

Ein solcher Ernstfall ist kein bloßes Gedankenspiel. Im April 2023 mussten Einsatzkräfte in Aachen ein ähnliches Szenario bewältigen: 20 Erwachsene und vier Kinder saßen rund eine Stunde lang in einem defekten Kettenkarussell fest – in etwa 25 Metern Höhe. Auch dort blieb alles glimpflich, aber der Aufwand war enorm. Solche Vorfälle machen deutlich, wie wichtig regelmäßiges Training ist. Mehr als 70 Übungsstunden im Jahr sind für Höhenretter Pflicht. Doch Einsätze auf einer Kirmesplattform wie dem „Look 360° Panorama“ stellen auch für erfahrene Kräfte eine besondere Herausforderung dar. „Unsere Höhenretter üben regelmäßig an verschiedenen Szenarien – bei jedem Wetter und unter verschiedenen Umweltbedingungen“, sagt Kai Bröschet. Der heutige Einsatz an der mobilen Plattform sei dabei auch eine „sportliche Herausforderung“, der sich das Team gerne stelle.

Immer einsatzbereit – für alle Fälle

Mit dem Training auf dem Rheinkirmes-Gelände zeigt die Düsseldorfer Feuerwehr: Sie ist auf alles vorbereitet. Auch auf den Fall, dass der Blick über das bunte Kirmestreiben aus luftiger Höhe plötzlich zur Geduldsprobe wird – und schnelle Hilfe gefragt ist.