Tragödie in KleingartenanlageDrei Tote in Wuppertal – Männer sterben nach Grillabend in Gartenlaube
Ein gemütlicher Grillabend endet tödlich: In einer Wuppertaler Kleingartenanlage sterben Sonntagabend (06.04.) drei junge Männer. Sie hatten offenbar versucht, sich mit einem Grill in der Gartenlaube zu wärmen. Nun wird untersucht, ob Kohlenmonoxid die Ursache für ihren Tod war.
Tote sind drei Freunde
Der Gartentisch steht noch da: Cola, eine leere Flasche Whiskey und Reste von Grillfleisch – Spuren eines Abends unter Freunden, der in einer Tragödie endet. In einer Kleingartenanlage in Wuppertal werden drei Männer leblos in einer Gartenlaube gefunden. „Es handelt sich um drei junge Männer im Alter von 18, 25 und 26 Jahren, die die afghanische Staatsangehörigkeit hatten“, erklärt Stefan Weiand von der Polizei Wuppertal. Am Sonntagabend (06.04.) war das Wetter kühl. Die drei Freunde zogen sich nach dem Grillen in die Laube zurück – offenbar, um sich aufzuwärmen. Dabei kam vermutlich ein Holzkohlegrill erneut zum Einsatz. Eine Entscheidung mit möglicherweise tödlichen Folgen. „Die Ursache steht natürlich noch nicht letztendlich fest. Dafür müssen noch weitere Untersuchungen erfolgen. In dieser Laube befand sich ebenfalls ein Holzkohlegrill, der ausgeglüht war, das heißt die Kohle war kalt, und es ist schon zu vermuten, dass der Tod von diesen drei Personen mit dem Grillen in Verbindung steht“, so Weiand weiter.
Gefährliches Kohlenmonoxid – Experten warnen
Wird ein Holzkohlegrill in geschlossenen Räumen betrieben, kann giftiges Kohlenmonoxid entstehen. Das Gas ist farb- und geruchlos und damit besonders heimtückisch. „Kohlenmonoxid ist sehr gefährlich, weil es geruchlos ist und schon wenig ausreicht, um zum Tode zu führen“, warnt Toxikologe Prof. Frank Mußhoff. „Man muss sich das so vorstellen: Es bindet an das Hämoglobin, was eigentlich den Sauerstoff bei uns im Körper transportiert. Und ist nur wenig Kohlenmonoxid vorhanden, wird der Körper nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgt – und das führt zum Tod.“
Angehörige entdecken die Leichen – Obduktion soll Klarheit bringen
Als die drei Männer in der Nacht nicht nach Hause kommen, schlagen Angehörige Alarm. Gegen 23 Uhr entdecken sie die leblosen Körper in der Gartenlaube und alarmieren die Feuerwehr. Nach RTL WEST-Informationen lebten die drei Afghanen seit mehreren Jahren in Deutschland. Die Gartenparzelle soll einer der Männer gepachtet haben. In der Anlage kannte man sie – laut anderen Kleingärtnern waren sie in den kommenden Tagen für den Grünschnitt eingeteilt. Die genaue Todesursache wird jetzt untersucht. Die Obduktionen sollen Klarheit bringen.
