Keller müssen ausgepumpt werden

Dauerregen in NRW - Bedburg besonders betroffen

von Daria Semcov

Starkregen trifft Bedburg im Rhein-Erft-Kreis Dienstag (09.09.) besonders hart. Einsatzkräfte sind seit der Nacht im Dauereinsatz. Am Mittag hebt der Wetterdienst die Unwetterwarnung auf. Wasser soweit das Auge reicht. Tharani Subramaniam-Yogaratnam blickt auf den Spielplatz ihrer Kinder im Garten. Alles überflutet - auch ihr Keller, so die Mutter: „Ich weiß jetzt erstmal gar nicht weiter. Ich bin überfordert, das ist echt der Wahnsinn...”

160 Einsätze in der Nacht

Allein nachts muss die Feuerwehr in Bedburg rund 160 Mal ausrücken. Sie pumpt Keller aus, bringt Anwohner in Sicherheit. Große Sorge macht den Einsatzkräften am Vormittag ein Bach in Bedburg: Sonst winzig klein, hat er sich in wenigen Stunden in einen reißenden Strom verwandelt. Für die angrenzende Siedlung ist die Situation besonders heikel, erklärt der Bügermeister von Bedburg, Sascha Solbach.
„Wir haben jetzt noch ungefähr zwei Stunden Regen vor uns. Und ich bin sehr gespannt, wohin das führt. Wir lassen gerade 80 Tonnen Sand verfüllen in Sandsäcke und müssen mehrere Ortslagen gerade schützen, weil diese Wassermassen so einfach nicht in Schach zu halten sind.”

Regenmassen überfordern Anwohner

In Mönchengladbach kommen in den vergangenen 24 Stunden bis zu 137 Liter pro Quadratmeter runter. In Bedburg sind es sogar bis zu 153 Liter. Zum Vergleich: Normal wären im September bis maximal 70 Liter pro Quadratmeter - im ganzen Monat. Den plötzlichen Starkregen erklären Wetter-Experten so: „Das hat auch damit zu tun, dass die Luft gestern nicht nur sehr sehr feucht war, sondern dass gleichzeitig auch die Winde am Boden zusammengeströmt sind. Also ein Ostwind und Westwind. Und dann muss die Luft nach oben gehen, weil sie nicht anders ausweichen kann und dann kommt zusätzlich, dann kommt zusätzlich Hebung dazu, es bilden sich noch größere Wolken und mehr Niederschlag kann runterfallen.”, so RTL Meteorologe Christian Häckl. Am Mittag lässt der Regen nach, der Wetterdienst hebt die Unwetterwarnung auf. Jetzt heißt es: Aufräumen. Wie groß die Schäden sind, ist noch unklar. Das wird sich erst im Laufe der nächsten Tage zeigen.