Es hat besonders lange BeineNeu entdecktes Tier heißt jetzt wie Ministerpräsident Daniel Günther

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Entdeckerin Myria Schröder, Ministerpräsident Daniel Günther und Museumsdirektor Prof. Dr. Dirk Brandis.

Das kann wohl nicht jeder von sich behaupten!
Eine Krabbe mit Promibonus: Die Erebusa danielguentheri trägt jetzt den Namen des schleswig-holsteinischen Ministerpräsidenten Daniel Günther (CDU). Entdeckt hat sie die Studentin Myria Schröder. Anlässlich des 250-jährigen Jubiläums des Zoologischen Museums bekommt ein internationales Tierwunder also einen norddeutschen Namenspaten.

Günther nimmt’s mit Humor!

Klein, blind und blass. Das sind wohl nicht gerade die Attribute, über die sich jeder Namensvetter freut. Auch Daniel Günther gesteht schmunzelnd, dass er dafür schon ein paar Sprüche kassiert hat. Doch der CDU-Politiker nimmt’s mit Humor:
„Ich glaube, dass die Behauptung jetzt schlicht und ergreifend nicht mehr möglich ist, dass die SPD wiederholt sagt, ich würde für nichts stehen. Spätestens seit heute kann das nicht mehr behauptet werden. Ich stehe für etwas und das macht mich sehr stolz.”

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Und weil er seine Krabbe inzwischen ganz gut kennt, hat er auch gleich eine passende Antwort parat, falls jemand wieder sticheln sollte: „Ich habe jetzt gerade eben gelernt, dass alle anderen Sinne dafür deutlich besser entwickelt sind. Und damit werde ich jetzt umgekehrt auch ein bisschen kontern, falls jemand sich darüber mal despektierlich äußern sollte.”

Erebusa danielguentheri.
Die Erebusa danielguentheri hat besonders lange Beine.

Was die Krabbe so besonders macht

Die Erebusa danielguentheri ist gerade einmal so groß wie ein Eurostück, hat lange Beine und ist blind. Sie lebt in absoluter Dunkelheit in einer einzigen Kalksteinhöhle in Laos, Asien. Sehen kann sie zwar kaum, aber fühlen dafür umso besser. Dafür sorgen unzählige Tasthärchen an ihren Beinen.

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Entdeckt wird sie ursprünglich schon zwischen 2007 und 2009 von Peter Jäger vom Senkenberger Institut in Frankfurt. Er schickt das Exemplar ans Museum in Kiel, wo Myria Schröder sich das Tier seit 2020 genauer anschaut und schließlich feststellt: Das Tier gehört zu einer bislang unbekannten Art! Mit dieser Entdeckung der neuen Art leistet Schröder, auch wenn die Erebusa danielguentheri eigentlich aus Südasien stammt, auch einen Beitrag für unsere norddeutsche Forschung. „Durch die Entdeckung der Art werden unsere Erkenntnisse über die Biodiversität der Süßwasserkrabben ausgeweitet. Und das kann eben dazu führen, dass wir auch in der Lage sind, sie besser zu schützen“, erklärt die Forscherin.

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Warum Artenvielfalt jetzt sogar Verfassungsrang bekommt

Für das Zoologische Museum ist die Namensgebung mehr als eine nette Geste. Direktor Prof. Dr. Dirk Brandis sieht darin ein starkes Symbol und letztendlich auch eine Gemeinsamkeit zwischen der Krabbe und dem Ministerpräsidenten: „Es ist eine Art, die eben ein Symbol darstellt für den Schutz der Biodiversität. Und das ist, soweit ich das bisher mitbekommen habe, für Daniel Günther ein außerordentlich wichtiges Anliegen. Egal, was andere sagen, er steht ja dafür ein.”

Passend dazu kann der CDU-Politiker noch eine gute Nachricht verkünden: „Der Landtag hat heute beschlossen, dass Artenvielfalt Teil der Landesverfassung werden soll. Das wird jetzt auch vorbereitet als erstes Bundesland in ganz Deutschland.”

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Auch das Museum möchte die Entdeckung und Namensgebung als Ansporn verstehen, weiter an gemeinsamen Projekten zu arbeiten und die Artenvielfalt über Schleswig-Holstein hinaus ins Bewusstsein zu rücken. Zudem soll die Forschung in anderen Ländern dadurch gestärkt werden, damit die Wissenschaft international selbstständiger und vielfältiger wachsen kann.

Verwendete Quellen: eigene RTL-Recherche