Leichenteile in der Elbe gefunden
Erwürgt und versenkt – lange Strafe für Ex-Liebhaber

Zehn Jahre ist die Frau vermisst, dann finden Angler ihre Knochen!
Ein 45-Jähriger ist angeklagt, seine Geliebte (28) umgebracht und zerstückelt zu haben. Vor dem Landgericht Hamburg ist am Donnerstag (19. September) das Urteil gefallen.
Urteil: Sieben Jahre und neun Monate Haft
Schmerz, Wut und Trauer – die Verkündung des Urteils scheint für die Schwester des aus Bulgarien stammenden Opfers wie ein Befreiungsschlag. Bei der Verkündung am Vormittag bricht die Frau in Tränen aus, schreit und hyperventiliert. Der Mann, der ihre Schwester getötet haben soll, wird vor dem Landgericht zu sieben Jahren und neun Monaten Haft verurteilt. Sieben Monate habe er davon bereits durch die Länge des Verfahrens abgesessen.
Lese-Tipp: Angelhaken verfängt sich! Wird jetzt ein 38 Jahre alter Vermisstenfall gelöst?
Endlich ein Schlussstrich nach 69 Verhandlungstagen und langer Ungewissheit um den Verbleib ihrer Schwester. Die 28 Jahre alte, aus Bulgarien stammende Frau galt zehn Jahre lang als vermisst, bis Angler im vergangenen Jahr einen grausigen Fund machen. Sie ziehen menschliche Knochen aus einem Hamburger Kanal.
Im Video: Acht Frauenleichen auf Müllkippe gefunden
Angeklagter gesteht zwei Zeugen die Tat
In dem grausigen Fall wird dem Mann vorgeworfen, die 28-Jährige getötet zu haben. Die Frau soll seine Ex-Geliebte gewesen sein und habe laut Staatsanwaltschaft gedroht, der Familie des 45-Jährigen von der Affäre zu erzählen. Außerdem habe sie aufdecken wollen, dass er Bordellbesitzer sei. Die Anklage der Staatsanwaltschaft beruft sich auf mehrere Zeugenaussagen. Demnach soll der 45-Jährigen die junge Frau erwürgt und gemeinsam mit einem Bekannten erst in einem Gebüsch abgelegt und später alleine ins Wasser geworfen haben. Das soll der Angeklagte zwei dieser Zeugen gestanden haben.
Lese-Tipp: Hamburg: Angler zieht zerstückelte Leiche aus dem Ernst-August-Kanal
Seit dem ersten Prozesstag vor eineinhalb Jahren weist der Angeklagte die Vorwürfe jedoch von sich. Sein Verteidiger plädiert deshalb auf Freispruch. Die Staatsanwaltschaft hatte eine Haftstrafe von zwölf Jahren und neun Monaten wegen Totschlags gefordert.
Angler fischen die Leichenteile aus Elbkanal
Bereits unmittelbar nach dem Verschwinden der 28-Jährigen vor zehn Jahren haben die Ermittler den Angeklagten im Visier. Doch weil damals die Leiche der Frau nicht gefunden werden kann, wird kein Verfahren eröffnet. Im Januar 2023 machen Angler den Horrorfund im Seitenkanal der Elbe. Statt Fischen ziehen sie Tüten mit Leichenteilen aus dem Wasser. Als diese eindeutig der jungen Bulgarin zugeordnet werden können, wird der 45-Jährige schließlich festgenommen.