Für Schlägerei in Hamburg „zusammengerottet”Messerstiche am Jungfernstieg! Angeklagte kommen jahrelang hinter Gitter

Zwei Gruppen prügeln aufeinander ein!
Es ist ein Spätsommerabend im Jahr 2024, als zwei Männergruppen am Hamburger Jungfernstieg aneinandergeraten. Schnell eskaliert die Situation: Erst wird geschlagen, dann zugestochen. Für zwei der Beteiligten, die Brüder Ahmed Z. und Musleh Z., hat die blutige Massenschlägerei jetzt ernste Konsequenzen.
Richter zeigt keinerlei Verständnis
„Es herrscht nicht das Recht der Stärkeren, sondern Recht und Gesetz“, macht der Richter am Mittwoch (18. Juni) am Hamburger Landgericht deutlich. Für die beiden jungen Männer aus dem Gaza-Streifen hat er keinerlei Verständnis: Sie seien aus ihrer Heimat geflohen, weil sie in einem Land mit Ordnung leben wollten - wie können sie dann hier gewalttätig werden? „Es gibt nie einen Grund sich im öffentlichen Raum zusammen zu tun, um sich zu schlagen“, so der Richter weiter.
Das Urteil: Ahmed Z. (26) muss für fünf Jahre und sechs Monate in Haft - wegen gefährlicher Körperverletzung, Landfriedensbruch und dem Handel mit Cannabis und Medikamenten. Sein Bruder, Musleh Z. (23), kommt wegen Körperverletzung und Landfriedensbruch für vier Jahre ins Gefängnis.
Beide Brüder stechen zu
Am 1. September 2024 gehen mutmaßlich rund 30 Männer am Hamburger Jungfernstieg aufeinander los. Eine Gruppe Palästinenser − zu der auch Ahmed Z. und Musleh Z. gehören − trifft sich aus unbekanntem Anlass mit einer Gruppe Tschetschenen, um sich zu prügeln. Es wird geschlagen, getreten − dann zieht Ahmed Z. nach Auffassung des Gerichts einen spitzen Gegenstand und sticht auf einen Kontrahenten ein, verletzt ihn oberflächlich. Auch Musleh Z. soll zugestochen haben: Er habe einem 18-Jährigen ein Messer in die Brust gerammt, erklärt der Richter. Der junge Mann überlebt nur dank einer Notoperation.
Beide Brüder hatten ihre Beteiligung an der Auseinandersetzung eingeräumt. Der ältere der beiden, Ahmed Z., war erst knapp drei Monate vor der Tat aus der U-Haft freigekommen.
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Im Video: Massenschlägerei vor einem Bordell in Hamburg
Ahmed Z. saß bereits in Untersuchungshaft
Damals saß der junge Mann nach dem Fund einer größeren Menge Drogen in seiner Unterkunft in U-Haft. Bei der blutigen Massenschlägerei am Jungfernstieg im letzten Jahr wurden dann erneut eine größere Menge Haschisch und ein Messer bei ihm gefunden. Das aktuelle Urteil gegen Ahmed Z. und seinen Bruder ist noch nicht rechtskräftig.
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Brennpunkt Jungfernstieg
Es ist nicht der erste Gewalt-Vorfall am Jungfernstieg: Der zentrale Bereich mitten in der Hamburger Innenstadt ist seit Jahren ein Brennpunkt für Jugendkriminalität. Die eigens eingerichtete Sonderermittlungsgruppe Alster erteilte im Jahr 2024 15 Aufenthaltsverbote. Nachdem es 2023 und Anfang 2024 noch vermehrt zu Gewaltdelikten gekommen war, hat sich die Lage vor Ort zuletzt aber beruhigt, teilt die Polizei Hamburg mit. (fst/dpa)