Nur noch neun Arten empfohlen!Diese Fische könnt ihr guten Gewissens essen

Forellen aus Bio-Zucht.
Für viele Familien gehört guter Fisch an Weihnachten zum Festessen dazu, aber um die Bestände steht es schlecht.
Holger Hollemann/dpa/dpa-tmn

So kauft ihr den richtigen Fisch!
Für viele gehört er gerade zum Weihnachtsfest auf den Tisch: Der Fisch! Doch der Zustand der Bestände hat sich auch in diesem Jahr weiter verschlechtert. Die aktuelle Guter Fisch-Liste der Verbraucherzentrale Hamburg zeigt, welche Fischarten ihr euch noch bedenkenlos schmecken lassen könnt.

Darauf solltet ihr beim Einkauf achten

Den Meeresbewohnern geht es schlecht, die Guter Fisch-Liste ist in diesem Jahr so kurz wie nie! Sie bewertet die Fische anhand der angewandten Fangtechnik, der aktuellen Bestandsgröße, der Höhe des Fischereidrucks sowie der Rolle der jeweiligen Fischart im Ökosystem. Gültig ist die Liste bis Mitte Dezember 2025 und berücksichtigt nur Fische aus dem Meer, nicht aus Aquakulturen. Die Verbraucherzentrale rät: Achtet beim Einkaufen nicht nur auf die Fischart, sondern auch auf das Fanggebiet und die Fangmethode!

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Empfehlenswerter Fisch:

  • Flunder aus der Ostsee (Fanggebiet: Skagerrak, Kattegat, Belte, Öresund und Ostsee; Akzeptable Fanggeräte: Reusen und Fallen)

  • Scholle aus der Ostsee (Fanggebiet: Skagerrak, Kattegat, Belte, Öresund und Ostsee; Akzeptable Fanggeräte: Reusen oder Fallen)

  • Kliesche aus der Ostsee (Fanggebiet: Skagerrak, Kattegat, Belte, Öresund und Ostsee; Akzeptable Fanggeräte: Reusen und Fallen)

  • Schellfisch (Fanggebiet: Westlich Schottlands und Skagerrak; Akzeptable Fanggeräte: Haken und Leinen)

  • Seelachs aus der Barentssee (Fanggebiet: Barentssee, Norwegische See, Spitzbergen und Bäreninseln; Akzeptable Fanggeräte: Umschließungs- und Hebenetze)

  • Iberischer Stöcker (Fanggebiet: Portugiesische Gewässer und Biskaya; Akzeptable Fanggeräte: Umschließungs- und Hebenetze)

  • Echter Bonito (Fanggebiet: Nordwestpazifik, Westlicher Zentralpazifik, Östlicher Zentralpazifik und Südwestpazifik, Indischer Ozean; Akzeptable Fanggeräte: Hand- und Angelleinen)

  • Weißer Thun (Fanggebiet: Nordwestatlantik, Nordostatlantik, Mittlerer Westatlantik, Mittlerer Ostatlantik; Akzeptable Fanggeräte: Hand- und Angelleinen, Schleppangeln)

  • Miesmuschel aus Leinenkultur (Fanggebiet: Nordostatlantik; Akzeptable Fanggeräte: Leinenkultur)

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Bedingt empfehlenswerter Fisch:

  • Ketalachs (Fanggebiet: Nordostpazifik (gilt nur für Alaska); Akzeptable Fanggeräte: Umschließungs- und Hebenetze, Schleppangeln)

  • Alaska-Seelachs (Fanggebiet: Nordostpazifik, östliche Beringsee; Akzeptable Fanggeräte: Pelagische Schleppnetze, bei denen Grundberührungen ausgeschlossen sind oder genau dokumentiert werden)

  • Hering aus dem Golf von Riga (Fanggebiet: Ostsee (gilt nur für Golf von Riga); Akzeptable Fanggeräte: Schleppnetze, Reusen und Fallen)

Auf diese Fischarten solltet ihr verzichten

Besonders alarmierend ist laut der Guter Fisch-Liste in diesem Jahr der Zustand der Heringsbestände. Dieser habe sich so drastisch verschlechtert, dass Heringe aus der Nordsee und der nördlichen Irischen See überhaupt nicht mehr gegessen werden sollten.

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Überfischung ist ein Grund für diese alarmierende Entwicklung. Dabei sind Schwarmfische wie der Heringe, die Makrele oder Sprotte wichtige Nahrungsquellen für Vögel, Schweinswale, Robben und größere Fische. Auch die Klimakrise ist mitverantwortlich für die schlechten Zahlen. Laichplätze in den Flüssen erwärmen sich, wodurch besonders die Bestände von Rotlachs aus Alaska gefährdet sind. (ise)