Beiden Stupsnasen waren voller Kot und UrinIn geschlossene Transportbox gequetscht! Konrad und Käthe wurden zum Sterben zurückgelassen

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Konrad (rechts) mit seiner besseren Hälfte Käthe im Tierheim.
Tierheim Elmshorn

Ausgesetzt und sich selbst überlassen!
Eine Passantin entdeckt Ende Mai eine Box unter einer Parkbank und blickt hinein. Ein übler Geruch schlägt ihr entgegen, dann fällt ihr Blick auf Konrad und Käthe. Die beiden verwahrlosten Kaninchen sitzen auf einem halben Kilo Trockenfutter und sind voller Fäkalien. Jetzt werden sie im Tierheim Elmshorn aufgepäppelt und suchen gemeinsam ein neues Zuhause.

„Das ist auf jeden Fall Vernachlässigung”

Als Konrad und Käthe im Tierheim Elmshorn ankommen, stellen die Tierpfleger schnell fest: Die beiden Kaninchen sind leicht unterernährt, ihr Fell ist verfilzt. Beide sind in einem schlechten Zustand und das nicht erst seit ihre Besitzer sie loswerden wollten. „Sie waren voller Kot und Urin. Das lag daran, dass sie vermutlich mindestens einen Tag lang in der Transportbox eingesperrt waren. Aber auch sonst sahen sie nicht gut aus. Gerade bei Konrad fiel auf, dass seine Zähne und Krallen viel zu lang waren”, erinnert sich Tamina Klose, die Leiterin des Kleintierhauses im Tierheim im Gespräch mit RTL.

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Auch Käthes Krallen wurden von ihren früheren Haltern nicht gestutzt. „Das ist auf jeden Fall Vernachlässigung. Wenn man sich darum nicht kümmert, dann wachsen Krallen und Zähne heraus. Das kann die Tiere verletzen”, sagt Klose.

Konrad möchte kuscheln

Bei Konrad ist genau das passiert. Zwei Schneidezähne mussten ihm daraufhin gezogen werden. Er und Käthe werden jetzt im Tierheim an eine artgerechte Ernährung gewöhnt. „Am Anfang musste Konrad tatsächlich Babybrei bekommen, jetzt isst er geraspeltes Gemüse”, erklärt Klose.

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Konrad und Käthe sind zwischen drei und sechs Jahre alt. Während Konrad Menschen gegenüber sehr zutraulich ist, hält sich Käthe lieber im Hintergrund und beobachtet erst einmal. „Am Anfang waren beide etwas ängstlich, aber mittlerweile kommt Konrad wirklich auf einen zu und fordert Schmuseeinheiten ein – fast wie ein kleiner Hund”, lacht Tierpflegerin Klose.

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Kaninchen brauchen viel Beschäftigung

Wer schenkt den beiden eine zweite Chance?

Konrad war bereits kastriert, als er ins Tierheim kam. Krankheiten weisen beide Tiere nicht auf. Sie können nun also an eine neue Familie vermittelt werden. „Mir wäre wichtig, dass sie bei ihren neuen Haltern ernst genommen werden und auf ihre Bedürfnisse geachtet wird. Ich wünsche mir für die zwei ein tolles Zuhause”, betont die Tierpflegerin.

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Kinder sind im Haushalt möglich, jedoch empfiehlt Klose, dass diese mindestens fünf Jahre alt sein sollten: „Kleine Kinder verstehen die Grenzen des Tieres manchmal nicht. Das wäre gerade bei Käthe sehr wichtig”, so Klose. Wer sich angesprochen fühlt und die beiden Löwenköpfchen gern bei sich aufnehmen möchte, wird gebeten, sich beim Tierheim Elmshorn zu melden.