Obwohl sie einen Wattführer dabei hatten!25 Wattwanderer sind plötzlich der Nordsee ausgeliefert

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Die Gruppe konnte sich noch auf eine sichere Sandbank retten.
Die Seenotretter - DGzRS
von Estha Burde

Das hat er in 29 Jahren noch nie erlebt!
Ein Wattführer ist mit seiner Gruppe am Ostermontag zwischen Föhr und Amrum unterwegs. Plötzlich haben die 25 Wanderer keine Chance mehr, dem Wasser zu entfliehen. Für den Wattführer gibt es nur noch eine Lösung, um sich und seine Gruppe zu retten.

Sandbank wird zum rettenden Zwischenstopp

Er greift sofort zum Telefon und ruft die Seenotrettung. „Gegen 14:25 haben wir eine Meldung über Wattwanderer in Not bekommen“, sagt der Sprecher der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS), Nils Sander, im Gespräch mit RTL. Zur Gruppe gehören auch vier Kinder. Sie werden von dem steigenden Wasser überrumpelt und retten sich auf eine sichere Sandbank. Nur wenige Minuten nach dem Anruf treffen die Seenotretter ein. Mithilfe einer Leine kann sich die Gruppe von der Sandbank auf das Boot retten.

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Das ist dem Wattführer noch nie passiert

„Der Wattführer der Gruppe hat mit uns gesprochen und für ihn war es, in seinen 29 Jahren Dienstzeit, das erste Mal, dass er die Seenotretter rufen musste“, erzählt Nils Sander. Grund für die brenzlige Situation war ein Priel, der aufgrund einer starken Strömung nicht zu überqueren war. Ein Priel ist ein schmaler Wasserlauf im Watt, der bei Ebbe abfließt und sich bei Flut mit Wasser füllt. Zwei Tage zuvor habe der Wattführer die Stelle am Priel noch problemlos überquert. Doch die Wasserläufe können sich stetig verändern.

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Rettung verläuft ohne Probleme

Laut der Seenotrettung habe der Wattführer sehr besonnen und professionell reagiert, sodass es der Gruppe die ganze Zeit gut ging und die Rettung problemlos ablaufen konnte. „Bis auf wenige, leichte Unterkühlungen ist der Gruppe nichts passiert“, erzählt Nils Sander. Eine wichtige Botschaft hat er trotzdem: „Das Wichtigste bei einer Wattwanderung ist tatsächlich, nicht alleine zu gehen“. Das zeigt auch dieser Fall, bei dem zum Glück am Ende alles glimpflich ausgeht.