Hilfestellung in psychischen Ausnahmesituationen

Mit Wissen Leben retten! Wie „Mental Health First Aid” zum Licht in dunklen Stunden wird

von Katrin Schmidt und Natascha Weigelt

Gemeinsam statt einsam!
Atemnot, Taubheitsgefühl, Schweißausbrüche, – das Herz fängt immer schneller an zu schlagen. Neben Panikattacken haben auch viele weitere psychische Krankheiten über die vergangenen Jahre zugenommen. Auch Ronja Schäfer ist betroffen. Gemeinsam mit ihren Arbeitskollegen nimmt sie an einem Erste-Hilfe-Kurs für psychische Gesundheit teil.

Landeswohlverband Hessen hilft Menschen mit psychischen Erkrankungen

Ronja Schäfer und ihre Kollegen arbeiten für den Landeswohlfahrtsverband Hessen. Täglich haben sie und ihre Kolleginnen und Kollegen Kontakt zu Menschen mit psychischen Erkrankungen.

Lese-Tipp: Hilfe für Menschen in psychischen Krisen

„Es gibt natürlich immer wieder Situationen, gerade wenn wir zum Beispiel über eine schwere Depression oder sowas sprechen, dass die Betroffenen anrufen und eben sehr akut Hilfe brauchen und auch sehr aufgelöst sind“, so Schäfer im RTL-Interview.

Kursteilnehmerin Ronja Schäfer, arbeitet beim Landeswohlfahrtsverband Hessen.
Kursteilnehmerin Ronja Schäfer leidet selbst an Panikattacken und Depressionen.
RTL

Durch den „Mental Health First Aid”-Kurs frühes Eingreifen lernen

Um in solchen Situationen angemessen zu handeln, besucht das Team den MHFA, den „Mental Health First Aid“-Kurs der Vitos Klinik in Eltville. Kursleiterin Julia Reiff erklärt: „Wir müssen (…), zum einen verhindern, dass Menschen erkranken oder aber früh intervenieren. Wir wissen, wenn jemand längere Zeit krank ist, gesundet er entweder nicht so gut oder es dauert länger oder er chronifiziert. Und deswegen ist es wichtig, früh zu handeln.“

Lese-Tipp: Diese Erkrankungen treten besonders häufig mit Depressionen auf

Kurse gibt es sowohl in Präsenz als auch als Online-Angebot. Dabei lernen die Teilnehmer, wie sie am besten mit psychisch erkrankten Menschen umgehen und handeln sollten, auch in Notsituationen.

Dr. Julia Reiff, Kursleiterin „Mental health first aid-Kurs“.
Laut Dr. Julia Reiff ist es wichtig bei psychischen Erkrankungen so früh wie möglich einzugreifen.
RTL
Anzeige:
Empfehlungen unserer Partner

Psychische Erkrankungen können jeden treffen „Fragt um Hilfe. Es ist okay“

Kursteilnehmerin Ronja Schäfer hofft neben dem beruflichen Nutzen, das auch viele Menschen den Kurs privat machen. Seit dem Kurs weiß sie: NICHTS zu tun ist falsch. Jedes Handeln kann nur helfen.

Lese-Tipp: Psychiater klärt auf: So unterscheiden sich Mitleid und Mitgefühl

„Ich möchte wirklich jedem sagen, der von psychischen Erkrankungen betroffen ist. Es ist okay. Es kann jeden treffen. Es ist keine persönliche Schwäche. Und bitte bleibt nicht allein. Fragt um Hilfe. Auch nach jedem Schatten gibt es wieder ein Leben, was es einfach wert ist, gelebt zu werden.”

Hier findet ihr Hilfe in schwierigen Situationen

Solltet ihr selbst von Suizidgedanken betroffen sein, sucht euch bitte umgehend Hilfe! Versucht, mit anderen Menschen darüber zu sprechen! Das können Freunde oder Verwandte sein. Es gibt aber auch die Möglichkeit, anonym mit anderen Menschen über eure Gedanken zu sprechen. Das geht telefonisch, im Chat, per Mail oder persönlich.

Wenn ihr schnell Hilfe braucht, dann findet ihr unter der kostenlosen Telefon-Hotline 0800-1110111 oder 0800-1110222 Menschen, die euch Auswege aus schwierigen Situationen aufzeigen können.