Wie eure Pflanzen trotzdem strahlen
Hobby-Gärtner aufgepasst! Verschwindet diese beliebte Blumenerde aus den Regalen?

Geht jetzt alles ein?
Wer in seinem Garten eine bunte Blütenpracht heranzüchten möchte, der greift gerne auf Blumenerde mit Torf zurück. Doch genau die soll bald aus den Regalen verschwinden. Wir verraten, was hinter dem geplanten Verbot steckt und wie ihr eure Pflanzen strahlen lasst – ganz ohne Torf.
Wegen Klimaschutzprogramm 2030: Beliebte Blumenerde vor dem Aus
Blumenerde mit Torf bietet tolle Vorteile für die Blütenpracht im heimischen Garten: Sie ist beispielsweise in der Lage, viel Wasser zu speichern und über einen langen Zeitraum an die Pflanzen abzugeben. Außerdem hat sie eine festere Struktur und gibt den Pflanzen so guten Halt. Die viele Poren im Torf lassen zudem viel Sauerstoff durch, mit dem er die Wurzeln versorgen kann. Dennoch steht die beliebte Blumenerde in der Kritik und sogar vor dem vollständigen Aus.
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Der Grund ist der Klimaschutz. Denn während Torferde für unsere Blumen ein wahres Wundermittel ist, schadet der Abbau – Torf wird Mooren entnommen – hingegen der Umwelt. Warum das so ist, erklärt RTL-Klima-Experte Oliver Scheel: „Einmal dem Boden entnommen, sorgt Torf für eklatante Emissionen von Treibhausgasen. Torf muss schlichtweg im Boden bleiben, denn da bindet es Kohlenstoff ohne Ende. Wenn wir den Torf aus der Erde holen, erreichen wir die Klimaziele nicht.”
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Aus diesem Grund hat sich sich die Bundesregierung im Klimaschutzprogramm 2030 dazu verpflichtet, den Einsatz von Torf im Freizeitgartenbau in den kommenden Jahren nahezu vollständig zu beenden. „Angestrebt wird der vollständige Verzicht bis 2026”, erklärt das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) auf seiner Website. Im Erwerbsgartenbau werde hingegen ein weitgehender Ersatz von Torf bis zum Ende des Jahrzehnts angestrebt.
Gärtnern ohne Torf-Blumenerde: Über diese Alternativen freuen sich eure Blumen
Doch keine Bange, Torf ist nicht unersetzbar. „Die verfügbaren Alternativen sind vielseitig, effektiv und oft auch kostengünstig”, weiß RTL-Garten-Expertin Amelie von Kruedener. Der Wechsel zu torffreien Produkten im Garten könne nahtlos erfolgen.
So könnt ihr Torf im Garten ersetzen:
Kompost nutzen: Kompost ist der Star unter den Bodenverbesserern. Er ist reich an Nährstoffen und fördert die Bodenstruktur. Ob selbst gemacht oder gekauft, Kompost gibt dem Boden alles, was er braucht, und das völlig torffrei.
Rindenhumus einsetzen: Nicht zu verwechseln mit Rindenmulch, ist Rindenhumus ein wunderbares Material zur Bodenverbesserung, das aus kompostierter Baumrinde besteht. Es verbessert die Bodenqualität dauerhaft und ist eine prima torffreie Option.
Kokosfasern und Holzfasern: Beide sind tolle Torfersatzstoffe. Kokosfasern sind besonders wasserspeichernd, was sie ideal für trockene Sommer macht. Holzfasern, gewonnen aus Sägeholzresten, sind perfekt, um die Bodenstruktur kurzfristig zu verbessern.
Chinaschilf- und Hanffasern: Diese beiden sind relativ neue Spieler auf dem Feld der Torfersatzstoffe. Sie speichern Wasser ausgezeichnet und sind, gemischt mit Kompost, ein echter Allrounder im Garten.
Ob diese Klimaziele tatsächlich erreicht werden und ob wir ab 2026 beim Gärtnern wirklich auf Torf verzichten müssen, bleibt abzuwarten. Doch sollte dem so sein oder möchtet ihr der Umwelt zuliebe schon jetzt torffrei gärtnern: Mit diesen Alternativen blühen eure Pflanzen mindestens genauso schön – ganz ohne Torf!