Experte klärt aufTrinkwasser in Deutschland zunehmend verunreinigt - was heißt das für Verbraucher?

Die Umweltverschmutzung schreitet immer weiter voran...
Gerade in Deutschland galt Leitungswasser immer als besonders unbedenklich. Doch diese Zeiten scheinen vorbei zu sein. Sogar das Wasser direkt aus dem Hahn ist mittlerweile durch Chemikalien verunreinigt. Doch was bedeutet das für Verbraucher? Sollte man künftig lieber darauf verzichten, das Wasser direkt aus der Leitung zu trinken?

Pestizide verunreinigen unser Leitungswasser

Mitglieder des Pestizid-Aktions-Netzwerks (PAN) Europa haben kürzlich eine „Sondierungsuntersuchung von Flüssen, Seen und Grundwasser” durchgeführt. Die Ergebnisse wurden in einem Report vorgestellt. Darin heißt es: Man habe „alarmierende Werte der Verunreinigung” festgestellt. Und zwar durch die sogenannte Ewigkeitschemikalie Trifluoracetat, kurz TFA.

Als ihre Hauptursache gelten sogenannte PFAS-Pestizide. Wie das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz auf seiner Website erklärt, kommen diese „in zahlreichen Verbraucherprodukten wie Kosmetika, Kochgeschirr, Papierbeschichtungen, Textilien oder Ski-Wachsen” vor. Sie werden aber auch in Pflanzenschutz- oder Feuerlöschmitteln verwendet.

„TFA wurde in 34 von 36 europäischen Leitungswasserproben (94 %) aus elf EU-Ländern und in 12 von 19 abgefüllten Mineral- und Quellwässern (63 %) nachgewiesen”, fasst PAN die Untersuchungsergebnisse zusammen. In Deutschland seien besonders Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg betroffen. In Hamburg und in Niedersachsen hingegen habe man den bedenklichen Stoff fast gar nicht nachweisen können.

Wie schädlich die Ewigkeitschemikalie TFA für uns Menschen sein kann, erklärt RTL-Reporterin Madeline Zilch im Video.

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Experte erklärt: Können wir unser Leistungswasser noch trinken?

Berechtigterweise werden sich jetzt viele Menschen fragen, ob sie das Wasser aus der Leitung dennoch weiterhin trinken können oder ob sie darauf fortan lieber verzichten sollten. „Trinkwasser ist in Deutschland das am besten überwachte Lebensmittel”, erklärt Professor Helmut Grüning vom Fachbereich Energie, Gebäude, Umwelt der Fachhochschule Münster im RTL-Interview. So seien zum einen die Sicherheitsgrenzen sehr hoch und es würde regelmäßig kontrolliert - „auch die Stoffe, wie beispielsweise PFAS werden kontrolliert”. Verzichten müsst ihr auf das Wasser, das aus unseren Wasserhähnen kommt, also nicht. Euren täglichen Flüssigkeitsbedarf von rund zwei Litern Wasser könnt ihr damit problemlos decken.

Dennoch müssten Experten nun herausfinden: Wie viele dieser Schadstoffe sind eigentlich wie schädlich für uns Menschen? Denn das wisse man bislang noch nicht, heißt es. (vho)

Dieser Artikel erschien erstmals im Juli 2024