„Ich wünsche mir für ihn, dass er seinen Frieden findet”
Junger Vater erleidet Hirninfarkt - statt der Hochzeit plant Lisa (33) nun die Beerdigung

Lisa Schliski (33) plant die Beerdigung für einen Lebenden!
Und zwar für ihren Verlobten und Vater ihres Kindes. Der 36-jährige Alexander Hinz liegt im Sterben. Mit ihren letzten Kräften sammeln seine Familie und Freunde jetzt für seinen Abschied vom Leben und für seinen kleinen Sohn.
Ihr Sohn gibt ihr Halt
Viermal hat sich Lisa Schliski am Sterbebett schon von ihrem Verlobten verabschiedet. Denn jeder Besuch bei dem 36-Jährigen könnte der letzte sein. Er ist unheilbar krank. Seine Verlobte zu RTL: „Ich wünsche mir für ihn, dass er seinen Frieden findet, weil es ihm dann besser geht, aber es ist extrem schwierig.” Seit fast neun Jahren sind sie und Alexander ein Paar, haben ein gemeinsames Kind, den dreijährigen Till Alexander. Im August wollten die 33-Jährige und der 36-Jährige heiraten. Statt der Trauung plant Lisa Schliski nun Alexanders Beerdigung.
„Man funktioniert nur. Ich habe das Kind, habe meine Ausbildung, habe Prüfungen. Man hat keine Zeit zum Atmen.” Lisa will Verkäuferin werden, steht kurz vor ihrer Abschluss-Prüfung. Sie weiß, es muss weitergehen. Für ihren Sohn. „Till ist mein Halt. Ich habe Alex versprochen, dass ich mich um ihn kümmere und das werde ich jetzt machen.” Wenn sie am Abend zur Ruhe kommt, kommen die Tränen.
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Nach einem Sturz hat Alexander Hirnblutungen
Der Leidensweg des 36-jährigen Alexander aus Neumünster (Schleswig-Holstein) beginnt im Mai dieses Jahres. Er ist auf dem Rückweg vom Arzt, dort ist er wegen eines Bandscheibenvorfalls behandelt worden. Ihm ist schwindelig. Plötzlich stürzt Alexander Hinz, prallt mit dem Kopf auf. Die Folgen: starke Hirnblutungen, Hirnschlag! Eine Woche lang liegt der junge Vater im künstlichen Koma. Als er aufwacht, darf seine Familie wieder hoffen. Alexander kommt in die Früh-Reha nach Bad Segeberg, danach in eine Pflege-WG in Lübeck.
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Erst gibt es Hoffnung, doch dann wird es schlimmer
„Er konnte wieder nicken, unsere Hände drücken und einen mit den Augen fixieren”, erzählt seine Schwester Milena Schäfing (31) RTL. Doch immer wieder hat der 36-Jährige mit starken Infekten zu kämpfen. Zu stark für seinen geschwächten Körper. „Von einem auf den anderen Tag hatte er starke Atemnot und Panik-Attacken.” Die Diagnose: Flüssigkeit im Hirn. Eine Behandlung könnte die Schäden, die schon entstanden sind, nicht mehr rückgängig machen. Ärzte und Familie haben keine Hoffnung mehr, das Alexander Hinz jemals wieder gesund wird. Nun wartet er auf den Tod, wird palliativ versorgt.
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Seine Schwester traurig: „Er sieht schon aus, als ob er nicht mehr auf diese Welt gehört.” Sie hat sich bereits von ihrem Bruder verabschiedet, als es ihm noch etwas besser ging, möchte ihn so in Erinnerung behalten. Seine Familie weiß: Das Leben des 36-Jährigen könnte jeden Moment vorbei sein. „Wir haben alle Angst vor dieser Nachricht und wissen nicht, wie wir dann reagieren.”
Die junge Familie braucht dringend Unterstützung
Darum nehmen seine Verlobte, seine Schwester und er Rest der Familie jetzt noch einmal alle Kraft zusammen - für den unvermeidbaren Abschied von ihrem geliebten Alex. Auf der Spendenseite „Gofundme” sammeln sie Geld für seine Beerdigung. Ein Baum-Grab auf einem Friedhof soll es werden. Perfekt für den Garten- und Landschaftsbauer, der seinen Job so sehr liebte. Und: Die kleine Familie, die er hinterlässt, braucht dringend Unterstützung. Lisa Schliski zu RTL: „Wir sind jung und hatten noch nicht die Zeit, uns irgendetwas aufzubauen. Was nach der Beerdigung übrig bleibt, ist für Tills Zukunft.”

Der Dreijährige muss bald ohne seinen Vater aufwachsen. „Ich habe ihm erklärt, dass es Papa ganz schlecht geht und dass er sterben muss”, sagt die 33-Jährige. „Er weint auch. Sagt ganz oft: ,Papa ist bald nicht mehr da, ich will nicht, dass er stirbt’.” Lisa Schliskis großer Wunsch: dass ihr Sohn ein so lebensfroher Junge bleibt, wie er ist. So lebensfroh, wie auch sein Vater es immer war.