„Das Schlimmste ist, zu wissen, dass die Kinder ohne Mutter aufwachsen werden“
Nach Aneurysma! 21-Jährige wird am Leben erhalten – weil sie ein Baby erwartet

Eigentlich ist sie schon tot!
Kurz vor Weihnachten reißt ein Aneurysma im Kopf von Joyce Sousa Araújo. Am 1. Januar wird die Brasilianerin für hirntot erklärt. Beerdigt werden kann sie aber noch nicht. Der Grund: Die 21-Jährige ist im sechsten Monat schwanger. Damit ihr Baby eine Chance hat zu überleben, wird Joyce noch mindestens einen Monat künstlich am Leben erhalten.
„Sobald sie schwanger wurde, fühlte sie sich sehr krank und hatte Kopfschmerzen”

Wie es so weit kommen konnte, ist bislang unklar. Wie Joyces Ehemann João Matheus Silva (23) dem brasilianischen Nachrichtenportal g1 sagte, wurde sie ins Krankenhaus eingeliefert, nachdem sie starke Kopfschmerzen verspürt hatte. Er erklärte, dass seine Frau nie Anzeichen für ein mögliches Aneurysma gezeigt habe. Seit der Schwangerschaft ging es ihr aber deutlich schlechter:
„Sobald sie schwanger wurde, fühlte sie sich sehr krank und hatte Kopfschmerzen, die aber nur leicht waren. Niemand hatte erwartet, dass ihr das passieren würde“, sagte er. Am 20. Dezember 2024 ging dann alles sehr schnell. Joyces Zustand verschlechterte sich, sie fiel in Ohnmacht und kam ins Krankenhaus.
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Im Video: Was ist ein Aneurysma?
Teil von Joyces Schädel musste entfernt werden
Innerhalb weniger Tage wurde Joyce in ein anderes Krankenhaus verlegt und operiert. Weil ihr Gehirn anschwoll, musste ein Teil ihres Schädels entfernt werden, um Platz für das Gehirn zu schaffen. Trotz der Bemühungen der Ärzte wurde Joyce schließlich Anfang Januar für hirntot erklärt.
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Für die Familie eine Katastrophe. Neben ihrem ungeborenen Baby hatte die 21-Jährige noch zwei weiter Kinder im Alter von drei und sieben Jahren. Die Familie sucht nun nach einer Möglichkeit, Geld aufzutreiben, um Joyces Leiche nach der Geburt des Kindes in ihre Heimat Tocantins zu überführen.
Ihr Ehemann João steht immer noch unter Schock: „Die Wahrheit ist, dass ich nicht glauben kann, was hier passiert. Das Schlimmste ist, zu wissen, dass die Kinder ohne Mutter aufwachsen werden“. (akr)
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