So schnell seid ihr euer Geld los
Aktuelle Betrugsmaschen bei Paypal, Whatsapp und Co.: Achtung vor diesen Tricks!

Raffiniert und täuschend echt!
Online etwas kaufen oder verkaufen ist praktisch und geht schnell – doch dabei lauern eine Menge Fallen. Auch in der Kommunikation mit vermeintlich bekannten Menschen sollten euch bestimmte Dinge aufhorchen lassen. Und jetzt haben Kriminelle sogar einen richtigen Oldschool-Weg für ihre Betrügereien gefunden: den Brief!
Masche Nr. 1: Post von der Bank

Von Phishing-E-Mails, mit denen Täterinnen und Täter online an unsere sensiblen Daten kommen wollen, haben wohl die meisten schon mal was gehört. Aus diesem Grund scheint man jetzt neue/alte Wege einzuschlagen: Aktuell sind Briefe im täuschend echten Look und mit glaubhaften Formulierungen im Umlauf, angeblich verschickt von der Sparkassen-Finanzgruppe.
Die Empfängerin oder der Empfänger wird darin gebeten, einen QR-Code abzuscannen und dann online im Rahmen einer „Identitätsprüfung“ die eigenen Daten zu aktualisieren. „Dort werden Ihre Online-Banking Zugangsdaten, weitere persönliche Daten sowie die Nummer Ihrer Sparkassen-Card/Kreditkarte erfragt“, warnt der Sparkassen-Verbund. Doch diese solltet ihr auf gar keinen Fall eingeben.
Ein erstes Anzeichen für einen gefakten Sparkassen-Brief: Auf dem Umschlag befindet sich unter Umständen kein Porto. An manchen Orten wie Berlin seien die Schreiben einfach per Zufallsprinzip in Briefkästen geworfen worden, so Thomas Rienecker von der Sparkassen-Finanzgruppe.
Solltet ihr einen solchen Brief erhalten: Ab in den Müll damit! Wer tatsächlich Daten über den QR-Code eingegeben hat, sollte sich schnellstmöglich bei der Sparkasse melden, um das Konto sperren zu lassen.
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Masche 2: Paypal - hups, zu viel überwiesen!

Beim privaten Handel über Kleinanzeigen ist Paypal oft das Zahlungsmittel der Wahl. Hier gibt es jedoch Fallen, in die immer noch viel zu viele Käuferinnen und Käufer tappen, etwa den sogenannten Dreiecksbetrug. Aber auch, wer selbst etwas verkauft, sollte genau hinschauen – vor allem bei diesem Trick:
Der Käufer oder die Käuferin überweist – angeblich aus Versehen – einen viel höheren Betrag als den ausgemachten über Paypal.
Der Verkäufer beziehungsweise die Verkäuferin wird höflich auf den „Irrtum“ hingewiesen und gebeten, den zu viel gezahlten Betrag zurückzuschicken, und zwar über die Funktion „Freunde und Familie“.
Wird das getan, schnappt die Falle zu – denn die ursprüngliche, zu hohe Überweisung wurde von Käufer oder Käuferin per „Waren und Dienstleistungen“ geschickt. Mit dieser Funktion kann er oder sie den Lockbetrag bei Paypal wieder vollständig zurückfordern. Als Verkäuferin oder Verkäufer hat man somit doppelt geblecht!
Wurde das Geld erst über „Freunde und Familie“ überwiesen, besteht keine Chance, es zurückzubekommen, erklärt Paypal selbst. Die einzige Möglichkeit, einen solchen Betrug zu verhindern: Den zurückgeforderten Betrag über die Funktion „Rückzahlung senden“ überweisen, dann wickelt nämlich Paypal den Vorgang ab – und kann im Ernstfall eingreifen.
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Masche 3: Der Whatsapp-Code

Ein trauriger Dauerbrenner unter den Betrugsmaschen ist der Enkeltrick, der inzwischen zum Elterntrick ausgeweitet wurde. Dabei geben sich Scammer per SMS oder Whatsapp als Tochter oder Sohn der Empfängerin oder des Empfängers aus – angeblich mit neuer Nummer und akuten Geldsorgen, bei denen dann ausgeholfen werden soll.
Aktuell gibt es aber auch folgende perfide Methode: Ein Freund oder eine Freundin meldet sich bei Whatsapp. Er oder sie habe versehentlich einen Code per SMS an den Empfänger oder die Empfängerin geschickt – ob man den bitte schnell an sie weiterleiten könne?
Doch dahinter stecken Betrügerbanden, die das Konto der Freundin oder des Freundes bereits gehackt haben und nur darauf warten, dass die nächste Person in die Falle tappt. Denn über den Code können sie sich Zugriff auf das Whatsapp-Konto des Opfers verschaffen – und in der Folge im schlimmsten Fall auf alle Konten, bei denen eine Verifizierung über SMS möglich ist, etwa Instagram oder Paypal.
Deshalb: Im Zweifel immer den Freund oder die Freundin direkt anrufen, bevor etwas verschickt wird. Wer auf Nummer Sicher gehen will, aktiviert außerdem bei Whatsapp die Zwei-Faktor-Authentifizierung. Ohne eine selbst vergebene PIN kann das eigene Konto dann nicht auf ein anderes Smartphone übertragen werden. (rka)
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