Was Verbraucher wissen sollten
Vorsicht, Spoofing! Mit dieser Masche zocken Betrüger Paypal-Kunden ab

„Guten Tag, Sie haben eine Zahlung erhalten“ – was nach einer guten Nachricht klingt, kann im schlimmsten Fall eine perfide Betrugsmasche sein. Aktuell häufen sich entsprechende Meldungen von Paypal-Kunden. Was sich hinter dem sogenannten Spoofing (engl. Manipulation) verbirgt und wie Sie sich schützen – wir klären auf!
Betrüger rufen per Telefon an
Über 32 Millionen Menschen nutzen Paypal in Deutschland, schreibt der Dienst auf seiner Website. Und genau die werden immer wieder zum Ziel von Betrügern. Aktuell scheinen die Betrüger ihre Masche auszuweiten, schalten sogar Telefon-Anrufe.
Das Telefon klingelt, eine unbekannte Nummer ruft an. Wenn Sie das Gespräch annehmen, startet eine Bandansage: „Guten Tag, Sie haben eine Zahlung via Paypal erhalten“, schildern Betroffene im Gespräch mit RTL.
Spätestens jetzt sollten Sie auflegen, sonst kann es gefährlich werden. Im nächsten Schritt fragt das Band nach privaten Daten. Diese sollen Sie eingeben, um die vermeintlich eingegangene Zahlung zu erhalten. All diese Schritte sind Teil der Betrugsmasche, vor der auch Paypal selbst auf Anfrage von RTL warnt.
„Kriminelle nutzen dabei die Namen von Unternehmen wie PayPal, um sensible Daten abzugreifen, zum Beispiel Zugangsdaten, Passwörter oder Finanzinformationen, etwa Kreditkartendaten, oder um Verbraucher direkt dazu zu bewegen, eine Zahlung vornehmen“, erklärt Sabrina Winter, Pressesprecherin von Paypal.
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Paypal erklärt den Trick hinter der Betrugsmasche
„Verbraucher sollten sich stets bewusst machen, dass seriöse Unternehmen ihre Kunden nicht anrufen, um persönliche Informationen abzufragen oder mit der Aufforderung, Zahlungen auszulösen“, erklärt Winter. „Erhalten sie Anrufe, die mit solchen Aufforderungen verbunden sind, sollten Verbraucher diese Gespräche am besten direkt beenden.“
Dass die Betrüger in diesem Fall Paypal nutzen, sei zufällig gewählt und habe konkret nichts mit dem Unternehmen zu tun. „Dabei wird bewusst mit dem Vertrauen und der Angst von Menschen gespielt. Häufig werden die Angerufenen unter Zeitdruck gesetzt, um so die Herausgabe von Informationen zu erreichen“, erklärt die Pressesprecherin.
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Landeskriminalamt warnt vor weiteren Betrugs-Maschen
Um mit der Aufklärung von Betrugsmaschen Schritt zu halten, lassen sich Betrüger immer wieder neue Varianten einfallen. Das Landeskiminalamt Niedersachsen erklärt, dass es die oben beschriebene Spoofing-Variante auch noch in leicht abgeänderter Form gebe.
Bereits im August veröffentlichten die Sicherheitsexperten ein Update im Netz: „Täter verschicken zuvor SMS mit Link und rufen im Anschluss an.“ Auch weitreichende Eingriffe auf die eigenen Geräte seien möglich: „Täter fordern zur Installation von Fernwartungssoftware auf.“
Generel gilt: Paypal-Nutzer sollten bei Kontaktversuchen generell misstrauisch sein. „PayPal ruft seine Kunden in der Regel nicht an – und schon gar nicht mit der Aufforderung, Zahlungen zu leisten“, bestätigt Sabrina Winter auf Nachfrage.