Mehreren Besuchern wird schlecht
Zu brutal! Arzt muss wegen Oper ausrücken

Zum Kotzen ...!
So lautet das Urteil mehrerer Opernbesucher in Stuttgart. Die Aufführung „Sancta“ ist so brutal, dass es nicht nur Warnhinweise gibt. Sogar ein Arzt wird gerufen.
Brutale Aufführung! Besuchern wird schlecht
Diese Opern-Inszenierung geht tief unter die Haut! Bei den ersten beiden Vorstellungen von Florentina Holzingers „Sancta“ in Stuttgart habe sich der Besucherservice um insgesamt 18 Menschen kümmern müssen. Sie alle klagen über Übelkeit, sagt der Sprecher der Staatsoper, Sebastian Ebling. Sogar ein Arzt muss ausrücken, um drei Besuchern zu helfen.
Der Grund: In „Sancta“ stehen Spiritualität, Sexualität, aber auch Religionskritik und ein kritischer Blick auf religiöse und gesellschaftliche Gewalt im Fokus, sagt die Staatsoper. Und dabei geht es heftig zu. Grenzen werden bewusst „ausgelotet und lustvoll überschritten“. Denn das sei „eine zentrale Aufgabe der Kunst“, zitiert die Oper ihren Intendanten Viktor Schoner.
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Opernhaus warnt vor Blut, Gewalt und „Retraumatisierung“
Das Haus warnt auf seiner Homepage aber auch ausdrücklich vor „Sancta“. Unter anderem gibt es deshalb eine Altersfreigabe ab 18 und fett gedruckte Warnhinweise. Die Aufführung der skandalumwitterten österreichischen Aktionskünstlerin zeige unter anderem explizite sexuelle Handlungen sowie Darstellungen und Beschreibungen von sexueller Gewalt. Es könne zu einer Retraumatisierung kommen. Auch echtes Blut wird während der Aufführung verwendet.
Nach Angaben von Opernsprecher Ebling soll mit Blick auf die noch geplanten fünf „Sancta“-Abende nichts geändert werden. Auch kämen Übelkeit und Ohnmacht immer wieder vor, sagte er. Die Premiere sei umjubelt gewesen. Er sei überzeugt, es seien im Wesentlichen Menschen in den Besucherreihen gewesen, „die wussten, auf was sie sich einlassen“. (jow/dpa)