Noch mehr Morde als bekannt
Weil er seine Ruhe haben wollte: Pfleger aus Würselen soll neun Patienten ermordet haben

Der Verdacht ist monströs!
Ein Pfleger aus Würselen soll mehrere Patienten ermordet haben, weil er bei seinen Nachtschichten Ruhe haben wollte. Jetzt wird bekannt: Es sind wohl mehr Fälle als bislang vermutet. Die Staatsanwaltschaft hat in vier weiteren Fällen Anklage erhoben.
Im Prozess geht es um neun Morde und 34 Mordversuche
Nach Überzeugung der Ermittler soll der Mann am Rhein-Maas-Klinikum (RMK) vier weitere Patienten ermordet und dies in neun weiteren Fällen versucht haben. Eine entsprechende Nachtragsanklage sei beim Landgericht Aachen eingegangen, sagte eine Gerichtssprecherin. Die „Aachener Zeitung” hatte berichtet, dass die zusätzliche Öffnung von Gräbern angeordnet worden sei, um bei möglichen Opfern des Mannes die Todesursache bestimmen zu können.

Dem 44-Jährigen werden nun insgesamt neun Morde und 34 Mordversuche vorgeworfen, die er auf der Palliativstation des Klinikums begangen haben soll. Er soll seinen Opfern Überdosen von Schmerz- oder Beruhigungsmitteln gespritzt haben.
Bei einigen Patienten probiert er es wohl mehrfach
Die Staatsanwaltschaft geht von Mord aus niedrigen Beweggründen aus. Als Motiv nimmt sie an, dass der Deutsche ruhige Nachtschichten und wenig Aufwand mit den Patienten haben wollte. Bei einigen Patienten soll der Krankenpfleger mehrere Versuche unternommen haben, um sie zu töten. Insgesamt gebe es damit 26 Geschädigte. Alle Taten soll er zwischen Dezember 2023 und Mai 2024 begangen haben.
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Der Prozess gegen den Mann wegen der zunächst angeklagten 30 Fälle soll am 24. März vor dem Aachener Landgericht beginnen. Dabei geht es um fünf mutmaßliche Morde und 25 Mordversuche. Ob die nachträglich angeklagten Fälle in diesem Prozess mitverhandelt werden, sei noch nicht entschieden, sagte die Gerichtssprecherin. (uvo; dpa)