Deutschland leiht sich Rekordsummen

Wir machen schon jetzt immer mehr Schulden!

Dunkle Woken über dem Reichstagsgebäude in Berlin,  dem Sitz des Deutschen Bundestages
Dunkle Woken über dem Reichstagsgebäude in Berlin, dem Sitz des Deutschen Bundestages (Symbolfoto)
picture alliance/dpa | Wolfgang Kumm

Es werden immer mehr!
Die Schulden des deutschen Staates sind im vergangenen Jahr deutlich gestiegen. Bund, Länder, Kommunen und Sozialversicherung einschließlich aller Extrahaushalte standen Ende 2024 zusammen mit 2.509 Milliarden Euro in der Kreide. Das sind 2,6 Prozent oder 63,9 Milliarden Euro mehr als Ende 2023, teilte das Statistische Bundesamt mit.

Mehr für Bundeswehr, weniger Corona-Schulden

Gezählt werden nur die Verbindlichkeiten beim nicht-öffentlichen Bereich, wozu Kreditinstitute sowie der sonstige inländische und ausländische Bereich gehören - etwa private Unternehmen im In- und Ausland.

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Die Schulden des Bundes lagen am Jahresende um 2,1 Prozent beziehungsweise 36,5 Milliarden Euro höher. Ursächlich hierfür war insbesondere ein Anstieg beim „Sondervermögen Bundeswehr“ um 295,6 Prozent oder 17,2 Milliarden Euro auf nunmehr 23,0 Milliarden Euro. Beim Sondervermögen „Wirtschaftsstabilisierungsfonds Corona“ sank die Verschuldung hingegen um 40,2 Prozent auf 22,1 Milliarden Euro.

Video: Milliarden-Schuldenpaket kommt

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Weniger Schulden bei Sozialversicherung

Die Verbindlichkeiten der Länder erhöhten sich ebenfalls um 2,1 Prozent und summierten sich damit auf 606,9 Milliarden Euro. Am stärksten stiegen sie prozentual in Mecklenburg-Vorpommern (plus 10,9 Prozent), Rheinland-Pfalz (plus 9,7 Prozent), Brandenburg (plus 8,9 Prozent) und Hessen (plus 8,3 Prozent). Rückgänge wurden lediglich für Niedersachsen (minus 4,1 Prozent), Thüringen (minus 1,8 Prozent), Nordrhein-Westfalen (minus 1,5 Prozent) sowie Sachsen-Anhalt (minus 0,8 Prozent) ermittelt.

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Auch bei den Gemeinden und Gemeindeverbänden nahm die Verschuldung zu, und zwar um 9,5 Prozent auf 169,4 Milliarden Euro. Den höchsten Anstieg wiesen dabei die Kommunen in Mecklenburg-Vorpommern (plus 17,7 Prozent) auf, gefolgt von Sachsen (plus 17,3 Prozent), Niedersachsen (plus 15,0 Prozent), Bayern (plus 14,0 Prozent) und Nordrhein-Westfalen (plus 12,8 Prozent). Einen Rückgang gab es lediglich in Rheinland-Pfalz (minus 21,3 Prozent) wegen eines Entschuldungsprogramms sowie in Thüringen (minus 4,0 Prozent) und im Saarland (minus 0,3 Prozent).

Die Verschuldung der Sozialversicherung sank dagegen. Sie summierte sich auf 39,5 Millionen Euro. Das waren 3,5 Prozent weniger als Ende 2023. (uvo; reuters)